Streaming
Pexels
Streaming
Streaming-Frust im Urlaub

Wenn die Lieblingsserie im Urlaub unerwartet gesperrt ist

Die Lieblingsserie ist im Urlaub plötzlich gesperrt? Warum Streaming im Ausland oft hakt, welche Ursachen dahinterstecken und wie sich viele Probleme vermeiden lassen.

Der Urlaub ist gebucht, der Koffer ist gepackt und die Vorfreude wächst. Neben allerlei Erlebnissen freuen sich viele Menschen auch auf die wohlverdiente Erholung im Hotelzimmer oder der Ferienwohnung, wozu einige Folgen der eigenen Lieblingsserie gehören. Aber was daheim vollkommen selbstverständlich ist, funktioniert im Urlaub leider nicht immer wie geplant. Statt einer neuen Folge erscheint auf einmal plötzlich eine Sperrmeldung. Jahr für Jahr erleben viele Urlauber dieses Problem aufs Neue und für manche kommt es völlig unerwartet. Was die Gründe für die fehlgeschlagene Übertragung sind und worauf für ein reibungsloses Streaming im Urlaub geachtet werden muss, zeigt der folgende Artikel.

Geoblocking: Was hinter den Ländersperren steckt

Inhalte für Streaming-Dienste werden üblicherweise für das jeweilige Land lizenziert, in dem sie abgerufen werden können. Serien und Filme sind daher oft nur in bestimmten Ländern verfügbar.

Erkennt der Anbieter, dass sich ein Nutzer außerhalb der für die Streamingrechte vorgesehenen Region befindet, wird der Zugriff automatisch eingeschränkt. Diese sogenannte Geoblocking-Sperre basiert auf dem aktuellen Aufenthaltsort und hat nichts mit dem Wohnort des Users zu tun. Selbst innerhalb von Europa gelten dadurch unterschiedliche Regeln, weshalb es häufig passiert, dass ein daheim vorhandener Inhalt im Urlaub nicht verfügbar ist.

Warum Streaming-Anbieter den Standort erkennen können

Um Ihre Lizenzvorgaben einzuhalten, müssen die Streamingdienste wissen, aus welchem Land ein Zugriff erfolgt. In erster Linie wird dafür die IP-Adresse genutzt. Das ist eine Kennung, die jedem Internetanschluss zugeordnet ist und Rückschlüsse auf den Aufenthalt zulässt.

Genau an dieser Stelle setzen technische Lösungen wie VPN Streaming an: Die eigene Internetverbindung wird dabei über einen Server in einem anderen Land geleitet. Für den Streaming-Dienst wirkt es dadurch so, als erfolge der Zugriff von diesem Standort aus. Während die tatsächliche IP-Adresse verborgen bleibt, wird stattdessen eine neue Kennung genutzt. Auf diese Weise lassen sich Standortbeschränkungen technisch umgehen, ohne dass dafür Eingriffe in die Streaming-App selbst notwendig sind.

Welche Inhalte sind besonders häufig gesperrt?

Während ältere Filme oft von vielen Ländern aus verfügbar sind, unterliegen aktuelle Titel meist strengeren Lizenzvorgaben und werden daher häufiger blockiert. Auch für exklusive Serien werden die Ausstrahlungsrechte häufig nur für einzelne Länder vergeben. Zu den am häufigsten eingeschränkten Inhalten zählen Sportübertragungen, denn hier werden die Live-Rechte meist national vergeben. Die Mediatheken mancher Sender sind im Ausland oft ebenfalls eingeschränkt oder gar nicht nutzbar.

Bei Dokumentationen und Eigenproduktionen der Streaming-Dienstleister können zwar ebenfalls Einschränkungen vorhanden sein, dies ist aber deutlich seltener der Fall. Hier sind die Rechte häufiger global geregelt. Auch wenn der Inhalt selbst verfügbar ist, kann es im Ausland passieren, dass bestimmte Sprachversionen oder Untertitel nicht genutzt werden können. Für Zuschauer, die Filme überwiegend auf Englisch schauen, ist dies meist kein Problem. Wer Wert auf eine deutschsprachige Version legt, wird jedoch deutlich häufiger auf Einschränkungen stoßen.

Streaming
Pexels
Streaming

Hotel-WLAN & Co.: Wenn das Netzwerk selbst zum Problem wird

Das WLAN in Hotels ist für die Nutzung durch viele Gäste gleichzeitig ausgelegt, kann aber bei hoher Auslastung an seine Grenzen stoßen. Insbesondere am Abend, wenn viele Gäste das Internet nutzen, sinkt die verfügbare Bandbreite meist deutlich. Aus diesem Grund drosseln einige Hotels Streaming-Dienste ganz bewusst, um das Netzwerk stabil zu halten. Dies kann beispielsweise geschehen, indem jedem Nutzer nur eine feste maximale Datenrate zugeteilt und die Übertragungsgeschwindigkeit anschließend begrenzt wird. Auch die Priorisierung von wenig datenintensiven Anwendungen und die Drosselung anderer Nutzungsarten ist üblich.

Je nach Lage des Zimmers und Entfernung zum Router kann die Signalstärke im Hotel variieren. Wer hier Pech hat, muss längere Ladezeiten oder regelmäßige Verbindungsabbrüche in Kauf nehmen.

Öffentliche Netzwerke und Streaming können eine heikle Kombination sein

Die Nutzung von öffentlichen WLANs, wie es sie beispielsweise in Cafés, Flughäfen oder Hotels gibt, ist praktisch. Allerdings sind diese Netzwerke oft unverschlüsselt oder nur recht schwach gesichert. Für Dritte ist es dadurch mit dem nötigen Wissen möglich, Teile des Datenverkehrs abzufangen. Dadurch steigt das Risiko, dass sensible Informationen unbemerkt mitgelesen werden. Streaming-Inhalte selbst werden zwar meist verschlüsselt übertragen, unter Umständen lassen sich aber Begleitinformationen wie genutzte Dienste oder Verbindungszeiten erkennen.

Wenn der Stream ständig stockt: Mögliche Ursachen und Lösungen

Wenn ein Stream stockt oder zwischendurch immer wieder abbricht, ist das lästig und hat meist eine der folgenden Ursachen:

  • schwankende Internetgeschwindigkeit
  • überlastetes Netzwerk
  • hohe Latenzzeiten
  • zu viele gleichzeitig aktive Geräte

Ein erster Versuch, den Stream zu retten, kann darin bestehen, die Streaming-Qualität zu reduzieren. So müssen pro Sekunde weit weniger Daten übertragen werden, was eine ruckelnde Wiedergabe unter Umständen verhindert. Gerade in instabilen Netzwerken ist es oft besser, sich mit einer geringeren Bildqualität zufriedenzugeben und dafür einen gleichmäßigeren Stream genießen zu können.

Werden auf dem verwendeten Gerät im Hintergrund Apps oder Betriebssysteme aktualisiert, kann das ebenfalls Ressourcen binden und sich negativ auf das Streaming auswirken. Es kann daher helfen, automatische Updates vorübergehend zu pausieren oder zeitlich zu verschieben. Gleichzeitig muss aber stets darauf geachtet werden, dass Betriebssysteme aktuell bleiben, denn veraltete Versionen können nicht nur Leistungsprobleme verursachen, sondern auch für Sicherheitslücken verantwortlich sein. Ein bewusster Umgang mit Updates ist für ein stabiles Streaming und den Schutz der eigenen Daten wichtig.

Smart-TV, Tablet, Smartphone – Warum das Endgerät entscheidend sein kann

Die Leistungsfähigkeit des verwendeten Geräts kann die Stabilität des Streams entscheidend beeinflussen. So sind beispielsweise Smart-TVs stärker auf die Qualität des lokalen WLANs angewiesen, während mobile Geräte mit schwankenden Verbindungen meist besser zurechtkommen können. Hier ist es gegebenenfalls möglich, kurzzeitig zu den mobilen Daten zu wechseln, um Engpässe bei der Bandbreite zu überbrücken. Dies ist aber nur sinnvoll, wenn der Tarif das auch im Ausland ohne Kostenfallen zulässt. Manche Streaming-Dienste bieten zudem auf mobilen Geräten mehr Funktionen als auf dem Fernseher.

Veraltete Software kann auf allen Geräten zu Wiedergabeproblemen führen. Daher ist es wichtig, auf regelmäßige automatische Updates zu achten oder diese manuell durchzuführen.

Streaming auf Reisen vorbereiten: Was vorher erledigt werden kann

Vielen Problemen beim Streaming kann bereits vor der Abreise vorgebeugt werden. So ist es beispielsweise ratsam, die verwendeten Streaming-Apps daheim auf den aktuellen Stand zu bringen. Updates lassen sich nämlich deutlich besser und schneller im heimischen WLAN durchführen und sorgen dann nicht für lästige lange Wartezeiten, wenn man sich eigentlich auf einen Film freut.

Durch die richtige Vorbereitung lässt sich außerdem die Nutzung öffentlicher Netzwerke besser absichern. So kann zum Beispiel eine zusätzliche Sicherheitsebene durch eine geschützte Verbindung über ein VPN eingerichtet werden.

Offline-Downloads und ihre Grenzen

Gerade wenn nicht sichergestellt ist, wie gut die Internetverbindung im Urlaub sein wird, lohnt sich das vorherige Herunterladen einiger Inhalte. So können Filme und Serien auch ganz ohne eine aktive Internetverbindung angeschaut werden. Dies ist unter anderem auch auf Flugreisen beliebt, wo ja ohnehin der Flugmodus aktiviert werden muss.

Allerdings sind nicht alle Filme und Serien von den Anbietern zum Download freigegeben, was die Auswahl ein wenig einschränkt. Manche Downloads sind außerdem zeitlich begrenzt und verlieren nach einigen Tagen ihre Gültigkeit. Daher ist es ratsam, die Inhalte nicht bereits zu lange im Vorfeld herunterzuladen.

Bei Offline-Inhalten gilt es außerdem zu bedenken, dass diese dann an das jeweilige Endgerät gebunden sind und nicht einfach von einem anderen Gerät aus aufgerufen werden können. Die Anzahl gleichzeitig verfügbarer Downloads ist bei vielen Diensten begrenzt, weshalb User nicht benötigte Inhalte löschen und sich genau überlegen sollten, was sie sich herunterladen möchten.

Um Streaming im Ausland kursieren immer noch viele Mythen und Irrtümer

Ein aktives Abo bei einem Streaming-Dienst ermöglicht nicht weltweit den Zugriff auf die gleichen Inhalte. Ein stabiler Internetzugang allein reicht daher nicht immer aus, um die gewünschten Streams abrufen zu können. Geoblocking ist kein technischer Fehler, sondern das Ergebnis vertraglich festgelegter Lizenzvereinbarungen der Anbieter.

Bei der Analyse und Behebung von Streaming-Problemen auf Reisen ist es daher zunächst wichtig, das genaue Problem zu identifizieren. Je nach Ursache kommen dann unterschiedliche Lösungsansätze infrage. Weltweites Streaming ist nicht komplett uneingeschränkt möglich. Für ein reibungsloses Medienerlebnis ist es wichtig, sich im Vorfeld der Reise mit den Möglichkeiten und Grenzen auseinanderzusetzen.