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Mobilfunkanbieter im Kreuzfeuer

Trotz Roaming-Abschaffung: Diese Urlaubsfalle lauert

Eigentlich sind die EU-Roaming-Gebühren seit dem 15. Juni abgeschafft. Aber Achtung! Das hat einige Provider nicht davon abgehalten, neue Kostenfallen bei der Auslandsnutzung auszuhecken. Wir verraten, wo die Extra-Kosten versteckt sind.

Für Verbraucher lauern neue Fallen

Sommerzeit ist Urlaubszeit: Wer eine Reise in eines der 28 EU-Mitgliedsländer plant, muss eigentlich seit diesem Juni keine Angst mehr vor der nächsten Handyrechnung haben: Telefonate, SMS-Versand und das Surfen im Internet kosten seither nicht mehr als zu Hause. Denn: Die Roaming-Gebühren sind abgeschafft. Das sind die Preise, die den Kunden bisher für die Nutzung fremder Netze im Ausland auferlegt wurden.

Computer Bild-Redakteur Christian Just warnt jedoch vor neuen Extra-Kosten: "Vorsicht: Für den Verbraucher lauern neue Fallen. Denn für die Provider fallen durch diese Regelung wichtige Einnahmequellen weg. Einige Anbieter haben deshalb seit kurzem Tarife im Portfolio, die die Auslandsnutzung beschränken oder komplett ausschließen. Auch manche netzinternen Flatrates gelten im Ausland nicht. Verbraucher sollten daher vor Vertragsabschluss im Kleingedruckten unbedingt auf die Auslandskonditionen achten."

Datenvolumen wird gemindert

Eine weitere Tariffalle: Während Flatrates für Telefonate und SMS auch im EU-Ausland gelten, können Anbieter eine Obergrenze für die Internetnutzung festlegen - Fair-Use-Policy nennt sich diese Regelung. Überschreiten die Kunden diese Grenze, dürfen Anbieter Aufschläge erheben. Der Provider muss die Grenze allerdings vorab mitteilen und einen Hinweis absetzen, wenn das erlaubte Datenvolumen erreicht wird. Die weitere Internetnutzung kostet dann maximal 7,70 Euro je Gigabyte plus Mehrwertsteuer, insgesamt also knapp 9 Euro.

Erst SMS – dann Roaming

Der Mobilfunkanbieter o2 hat sich zudem mit einer anderen Masche ordentlich Ärger eingehandelt. Denn bestimmte Kunden des Unternehmens erhalten das kostenlose EU-Roaming nicht automatisch, sondern müssen mit einer SMS um die Umstellung bitten. Verbraucherschützer gehen deshalb nun auf die Barrikaden und reichen eine Klage gegen die Roaming-Praxis von o2 ein.

Quelle: Computer Bild, Focus