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Das musst du bei der Vogelfütterung beachten...

​Vogelfütterung – Am besten ganzjährig!

Sobald der Sommer endet und die Temperaturen fallen, stellen viele Menschen Futterstationen für Vögel auf, um diese bei der Nahrungsfindung zu unterstützen. Vogelfütterung kann jedoch ein sehr komplexes Thema sein...

Ein Eingriff in die Natur?

Gegner der Fütterung halten diese für einen unkontrollierten Eingriff in die Natur. Sie befürchten, dass man somit den natürlichen Ausleseprozess verhindern könnte. Denn so können auch kranke und schwache Tiere durch den Winter gebracht werden, wobei Vogelarten, deren Bestand ohnehin gefährdet ist, nicht unterstützt, sondern noch weiter zurückgedrängt werden.

Die Lebensbedingungen werden erleichtert!

Im Gegensatz dazu sind Befürworter der Fütterung der Meinung, dass gerade für seltene Vogelarten die Lebensbedingungen erleichtert werden und diese vor den schlechten Umweltbedingungen geschützt werden.

Denn in den Kleingärten und Feldern werden Unmengen an Chemikalien und Pestiziden versprüht, sodass die Anzahl an Insekten sinkt und Vögel weniger Nahrung zur Verfügung haben.

Außerdem nehmen Vögel auch Chemikalien auf, die in überlebenden Insekten bleiben. Die Gifte werden im Fett der Vögel gespeichert und wenn dieses bei Kälte wieder abgebaut wird, können die Vögel an dem Gift qualvoll sterben...

Experten empfehlen Fütterung

Experten empfehlen die Vogelfütterung und das nicht nur im Winter. In stark landwirtschaftlich geprägten Gebieten wird die Nahrung für Vögel immer knapper, denn durch die neuen Erntemaschinen bleiben kaum Reste an Getreide und Pflanzen übrig. Durch den Mangel an Wildkräutern gibt es auch immer weniger Insekten.

Zusätzlich verlieren viele Vögel durch das vermehrte Abholzen von Hecken und Sträuchern ihren Lebensraum. Dadurch sind viele Vogelarten bedroht und die Bestände werden immer kleiner.

Aus diesem Grund wird die Fütterung ganzjährig empfohlen. So haben Vögel immer Zugriff auf Nahrung und der Vogelbestand kann gesichert werden.  

Dabei müssen jedoch einige Dinge beachtet werden, damit die Fütterung den Vögeln nicht schadet!

Unterschiede erkennen

An erster Stelle muss man zwischen Körnerfressern und Weichfutterfressern unterscheiden.

Zu den Körnerfressern gehören beispielsweise Meise, Fink, Spatz, Kernbeißer und Dompfaff. Besonders Sonnenblumenkerne und Hanfsamen sind gut für Körnerfresser.

Als Ergänzung dazu sind Getreidekörner (z.B. Weizen, Hafer) und auch Mohn, Leinsamen und zerkleinerte Erdnüsse gut geeignet. Eine Alternative können auch Futtermischungen darstellen, die man in Zoohandlungen oder Fachgeschäften kaufen kann. Diese sollten aber von hoher Qualität sein!

Weichfutterfresser sind unter anderem Amsel, Drossel, Star, Rotkehlchen, Baumläufer, Heckenbraunelle, Wintergoldhähnchen und der kleine Zaunkönig. Diese Vögel ernähren sich besonders von Beeren und Obst.

Deshalb sollte man an Futterstellen für diese Arten besonders Holunderbeeren, Vogelbeeren, Beeren des wilden Weins und des Weißdorns haben. Auch Eicheln und getrocknete Insektenlarven werden von den Vögeln gerne gefressen.

Auf klein geschnittenes Obst sollte man im Winter lieber verzichten, denn dieses kann schnell gefrieren und dadurch schaden. Aus diesem Grund ist es sinnvoller, getrocknetes Obst oder frische, ganze Äpfel oder Birnen anzubieten.

Wasservögel haben normalerweise genug Futter zur Verfügung. Bei zugefrorenen Seen kann man die Vögel zusätzlich füttern. Dafür eignen sich besonders Kleie, Getreide und Hühnerfutter. Brot und Speisereste hingegen sind absolut ungeeignet! Das Futter sollte man nur am Ufer geben und nicht ins Wasser oder auf das Eis werfen.

Die richtige Platzierung ist wichtig!

Damit es keine Konflikte zwischen verschiedenen Vogelarten gibt, sollten Futterstellen von Körner-und Weichfutterfressern getrennt sein. Mehrere kleine Futterstellen statt einer großen bieten den Vögeln die Möglichkeit, sich zu verteilen.  

Vogelhäuser sollten regelmäßig gesäubert werden und einmal wöchentlich mit kochend heißem Wasser gereinigt werden, damit sich keine Parasiten und Krankheitserreger bilden können.

Für Weichfutterfresser kann man eine Überdachung in Bäumen oder Gebüschen anbringen, damit die Vögel vor Wind und Schnee geschützt sind. Dennoch sollten sie ausreichend Ausblick in alle Richtungen haben, damit sie nicht von Feinden überrascht werden! Die Futterstellen sollten aber an Ästen hängend angebracht werden, jedoch sollten sich mehrere Bäume in der Nähe befinden, damit sie sich dort verstecken können.

Auch Wasser ist notwendig

Neben dem Futter, sollte man auch Schalen mit Wasser bereitstellen, auch im Winter. Denn besonders zu dieser Jahreszeit ist es für Vögel schwer, an Wasser zu kommen.

Die beste Lösung

Ein Garten, in dem Holunder und Eberesche wachsen ist aber die beste Variante, denn von diesen „Vogelbeeren“ können sich zahlreiche Vogelarten, Säugetiere und Insekten ernähren!