Rudi Völler
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Rudi Völler
Bierhoff-Nachfolger

Rudi Völler offiziell beim DFB vorgestellt

Rudi Völler wurde am Freitag im DFB-Campus in Frankfurt am Main offiziell als neuer Direktor Nationalmannschaft vorgestellt. Der 62-Jährige geht voller Tatendrang an seine neuen Aufgaben.

Nur einen Tag nach der offiziellen Bestätigung wurde Rudi Völler bei einer Pressekonferenz als neuer Direktor für die Nationalmannschaft vorgestellt. Am DFB-Campus in Frankfurt am Main stand vor allem die Arbeit mit Blick auf die im nächsten Jahr stattfindende Heim-EM im Fokus.  

Man wolle „absolute Konzentration und Fokussierung“ auf das Turnier, so DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Mit der Personalie Völler habe man nun eine „wichtige Weichenstellung“ dafür getroffen: „Wir glauben, dass Rudi Völler jemand mit großem Sachverstand ist.“

Auch Hans-Joachim Watzke, Aufsichtsratschef der DFL, freut sich auf die künftige Zusammenarbeit. „Wir kennen uns schon sehr lange und haben mittlerweile ein totales Vertrauensverhältnis. Rudi ist der ideale Mann für die Position.“ Für Watzke und die mit der Suche nach einem Bierhoff-Nachfolger beauftragte Taskforce sei die Entscheidung klar gewesen, ab dem Moment, ab dem Völler mitgeteilt habe, dass er bereit sei.

DFB-Elf auf einem Level mit Argentinien

Völler selbst kündigte an, dass er mit „viel Elan und auch Freude“ an die Sache herangehen werde. Die anstehende Europameisterschaft in Deutschland sei einer der Hauptgründe, warum er zum DFB zurückkehre. Im Kampf um den Titel traue er der DFB-Auswahl durchaus den Titel zu. „Wir wollen eine tolle EM spielen und das ist auch meine Überzeugung. Wir haben eine sehr gute Mannschaft.“

Er sehe das Team sogar auf Augenhöhe mit Mannschaften wie Weltmeister Argentinien. „Die Argentinier sind nicht besser als wir. Sie haben ein paar Sachen besser umgesetzt, aber sie sind nicht besser. Wir haben eine Mannschaft, die in eineinhalb Jahren um den Titel mitspielen kann.“

Auch mit Bundestrainer Hansi Flick habe er schon telefoniert. In den nächsten Tagen soll ein Treffen folgen.

Mehr Nähe zu den Fans

Gleichzeitig betonte Völler, wie wichtig die Nähe zu den Fans sei: „Wir müssen gucken, dass wir die Zuschauer, die Fans zurückgewinnen“, so der neue DFB-Direktor: „Die Basis von allem sind die Nationalspieler, der Bundestrainer, dass wir uns sportlich gut verkaufen, aber uns auch im Vorfeld volksnäher geben.“

Konkrete Ideen, wie man das bewerkstelligen wolle, nannte Völler zwar nicht, sprach aber von neuen Anstoßzeiten für Länderspiele oder öffentlichen Trainingseinheiten als mögliche Hebel. „Wichtig“, so Völler sei, „dass wir sportlichen Erfolg haben. (…) Wir müssen wieder anders auftreten – egal ob im Training oder in Spielen.“

„Hansi ist der Bundestrainer“

In die sportliche Arbeit von Bundestrainer Hansi Flick wolle sich Völler trotz seiner Tätigkeit als Teamchef zwischen 2000 und 2004 nicht großartig einmischen. Völler: „Natürlich werden wir uns hin und wieder austauschen, aber Hansi trifft die Entscheidungen und nominiert die Spieler.“

Er selbst wolle dagegen mehr Kontakt mit den Bundesliga-Klubs haben, diese aber auch in die Pflicht nehmen: „Es geht nur, wenn alle Klubs und der DFB zusammenarbeiten.“

Die Zusammenarbeit zumindest mit Völler selbst sei allerdings definitiv auf 18 Monate begrenzt, wie dieser selbst bestätigte: „Mein Plan ist definitiv dann 2024 aufzuhören. Das ist auch der Grund, warum ich es überhaupt mache. Auch, weil es die Heim-EM ist und wir die Gunst der Zuschauer zurückgewinnen wollen.“