Fußball
Heute vor 25 Jahren: Trapattonis legendäre Wut-PK
Heute vor 25 Jahren gibt Giovanni Trapattoni, der damalige Trainer des FC Bayern München, eine der denkwürdigsten und legendärsten Pressekonferenzen aller Zeiten.
Es ist der 10. März 1998, der FC Bayern München liegt in der Bundesliga-Tabelle abgeschlagen mit acht Punkten Rückstand nur auf Platz zwei hinter Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern. Für das bayrische Selbstverständnis ein Unding.
Der damalige Trainer ist niemand Geringeres als der italienische Trainervulkan Giovanni Trapattoni, in dessen zweiter Amtszeit in München. Und als dieser an jenem Dienstagmittag den vollbesetzten Presseraum des Rekordmeisters an der Säbener Straße betritt, ahnt wohl niemand der Anwesenden was in den nächsten dreieinhalb Minuten folgen sollte.
Mit einem Sprüche-Feuerwerk und heute kultigen Aussagen wie „Was erlaube Strunz“, „Schwach wie eine Flasche leer“ oder seinem Ende „Ich habe fertig“ machte der Italiener seiner Wut Luft.
Idee kam im Urlaub
Die Idee zu dieser legendären Schimpftirade kam ihm übrigens einen Tag zuvor bei einem Kurzurlaub in Italien. Laut Markus Hörwick, dem damaligen Pressesprecher des FC Bayern, brachte der Trainer „sieben, acht Zettel“ mit, wie sich Hörwick einst erinnerte.
Übrigens: „Fertig“ hatte Trapattoni damals gar nicht! Nachdem er schon in seine Kabine gestürmt war, wollte er noch einmal zurück. Allerdings schloss ihn Hörwick ein und log, dass die Pressevertreter sowieso schon gegangen seien.
Der Ausspruch „Ich habe fertig“ steht laut dem Trainer, der seine Karriere inzwischen nach über 40 Jahren beendete, heute sogar in einem Band mit historischen Zitaten. „Dort steht es nun neben Zitaten wie ‚I have a Dream‘ von Martin Luther King, um nur eines zu nennen. Nicht schlecht“, schreibt Trapattoni in seiner 2016 erschienenen Biografie „Ich habe noch nicht fertig“.
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