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Was kommt nach dem Super-Sommer?

Wetterexperte erklärt Wintertrends: Das könnte uns blühen

Nach einem außergewöhnlichen Hitze-Sommer wird es nun so langsam aber sicher kühler. Viele fragen sich natürlich: Wie geht es jetzt weiter? Folgt auf den Super-Sommer ein Super-Winter? RPR1.Wetterexperte Kai Zorn erklärt die Wintertrends.

Wie wird der kommenden Winter? 

Derzeit ranken sich alle möglichen Mythen bezüglich des kommenden Winters. „Die einen behaupten, Wetter sei ein chaotisches System und alles sei Zufall. Das sehe ich übrigens überhaupt nicht so und das lässt sich auch schnell widerlegen“, erklärt RPR1.Wetterexperte Kai Zorn. „Auf der anderen Seite gibt es Computer-Simulationen, die von gewissen Strukturen in den kommenden Monaten ausgehen.“ Zyklen können einen groben Trend abzeichnen. Wie der Zorn schildert, gibt es dabei die so genannte Temperatur-Schwingung. Eine Schwingungsphase beinhaltet demnach eine kältere und eine wärmere Phase. „Der Durchschnitt liegt Pi mal Daumen bei 7,5 Jahren, reicht aber real von zwei bis 14 Jahren. Am Anfang dieser Phase steht die kalte Hälfte, am Ende die warme Hälfte.“ In den vergangenen Jahren zeichnete sich eine solche Temperatur-Schwingungsphase deutlich ab: Die Winter von 2009 bis 2013 mit dem legendären Dezember 2010 waren kalt und schneereich. Im Anschluss folgten warme Winter, schneearm, mit wenig Frost. „Unter diesem Hintergrund müssen wir uns die Frage stellen: Ist die zweite Hälfte des Zyklus vorbei und beginnt ein neuer Zyklus mit dem Beginn einer kalten Phase?“

Strenge Winter-Blockade oder milder Feucht-Winter?

Das amerikanische Langfristmodell NOAA hat ebenfalls einen ersten groben Wintertrend veröffentlicht. „Es geht von einem milden und feuchten Winter aus. Für die Natur wäre das ein Segen“, so Zorn. „Ein feuchter und milder Winter ist ein West-Wind-Winter. Die Westwind-Zirkulation ist aber mehr oder weniger seit Februar im Eimer. Stattdessen sind Mega-Hochs am Werk – dadurch auch die Trockenheit. Halten jetzt theoretisch die Hochs noch eine Weile durch bis in den Dezember, sähe es mit einem West-Wind-Winter mau aus und ein eher kälterer, vielleicht sogar strenger Blockade-Winter wäre die Folge.“

Entwicklung entscheidet sich in den kommenden acht Wochen

In welche Richtung sich der Winter entwickelt entscheidet sich in den kommenden acht Wochen. Dann beginnt sich die Kaltluft am Nordpol zu sammeln und der Polarwirbel baut sich auf. „Der Polarwirbel ist vereinfacht gesagt die Ansammlung der kältesten Luftmassen auf der Nordhalbkugel. Die Kaltluft muss irgendwann abfließen", so Zorn. Je nachdem wie die Luft dann geografisch zieht, lässt sich eine Großwetter-Vorhersage treffen.

„Ob der Winter dann trocken und sonnig, kalt und neblig, nass-kalt und schneereich oder eisig und schneereich werden würde, kann man nicht bis schwer sagen. Es geht hier nur um die Weichen, um die Rahmenbedingungen. Und diese werden eben in den kommenden Wochen geschnitzt“, erklärt der RPR1.Wetterexperte. „So viel sei gesagt: Behielte die Wetterlage mit den Hochs Bestand, wird ein milder Winter unwahrscheinlich…“

Das RPR1.-Kurzwetter:

Mittwoch:

Bewölkt, windig, etwas Regen. 11 bis 17 Grad. 

Donnerstag: 

Wolken, Sonne. 10 bis 17 Grad.

Freitag:

Anfangs etwas Sonne, sonst Wolken und ein wenig Regen. 8 bis 15 Grad.  

Samstag:

Wolken, Sonne einzelne Schauer. 6 bis 12 Grad. 

Sonntag:

Wolken, Sonne einzelne Schauer. 5 bis 11 Grad. 

Montag:

Viele Wolken, etwas Regen. 4 bis 9 Grad. 

Dienstag:

Wolken und Sonne, gelegentlich Regen. 5 bis 13 Grad.