Am 28.12.2016 kam es auf der Autobahn A62 zu einem Unfall - eine Eisplatte hatte sich von einem LKW gelöst und war genau auf die Windschutzscheibe eines überholenden Fahrzeugs gefallen.
Ein Autofahrer war mit seinem Wagen auf der A62 in Richtung Trier unterwegs. Als er gerade einen Lastkraftwagen überholen wollte, löste sich von diesem eine Eisplatte und krachte direkt gegen die Windschutzscheibe, wobei diese total zerstört wurde. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 1500 EUR. Gegen den Fahrer des LKW wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet.
LKW-Fahrer sind zwar dazu verpflichtet ihre Fahrzeuge von Eis und Schnee zu befreien, immer wieder lösen sich aber dennoch Eisbrocken bei der Fahrt ab. Passiert so etwas, reagiert man als Autofahrer im Wagen dahinter oder auf der Spur daneben im Affekt meist mit einem Ausweichmanöver. Laut Hans-Ulrich Sander vom TÜV Rheinland ist dies jedoch gefährlich. „Ausweichen ist kritisch, denn dann ist die Gefahr groß, dass man in einer gewissen Hektik mit anderen Fahrzeugen kollidiert“, erklärt er gegenüber der tz München.
Statt das Lenkrad herumzureißen, um die direkte Kollision mit der Eisplatte zu vermeiden, rät Sander dazu das Tempo zu reduzieren und im Notfall sogar den Aufprall der Platte zu riskieren. „Das ist übrigens ein ähnliches Verhalten wie bei Wild", so Sander.
Es empfiehlt sich generell im Winter einen größeren Abstand zu LKWs zu halten. Beobachtet man, dass sich von einem Lastwagen Eisplatten ablösen, sollte sofort die Polizei benachrichtigt werden. „Wenn möglich, das Kennzeichen des LKW merken und die Polizei alarmieren. Wo eine Eisplatte wegfliegt, können jederzeit weitere folgen und andere Verkehrsteilnehmer gefährden“, rät Ulrich Sander. In vielen Fällen bemerken die Fahrer am Steuer des LKW selbst gar nicht, dass sich Eisbrocken von ihrem Wagen lösen.
Die Eisplatten entstehen vor allem bei längerer Standzeit. Auf den Dächern von Lastwagen bilden sich dann nämlich große Schnee- oder Eisklumpen, die sich während der Fahrt, besonders bei höherem Tempo oder in Kurven, leicht lösen können.
Quelle: Polizei / tz München