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Metropolregion Rhein-Neckar

RNV rät zu weniger Gesprächen in Bus und Bahn

Lustig oder daneben? Die Rhein-Neckar-Verkehrsbetriebe haben mit einer neuen Kampagne hinsichtlich der Coronavirus-Bekämpfung nicht überall für Stürme der Begeisterung gesorgt.

Problemlösung in Dialekt?

Die neueste Kampagne der Rhein-Neckar-Verkehrsbetriebe (verbinden Ludwigshafen, Mannheim, Heidelberg und Umgebung) polarisiert – vor allem im Netz. Dabei weist die RNV auf ein bestehendes Problem hin: Die Aerosole, die in Bussen und Bahnen umherschwirren. Der Vorschlag der Verkehrsbetriebe: Einfach im ÖPNV nicht mehr reden und telefonieren. „Garniert“ wird das Posting übrigens im breitesten Dialekt:

*Wenischer Babble macht auch wenischer dicki Luft, mähnt ach moi Fraa.

(für Zugereiste) Weniger schwätzen macht auch weniger ansteckende Luft, sagt sogar meine Frau.

*Wonn die Mask richdisch im G´sicht sitzt, fliegen ach wenischer Brogge durch die Luft.

(für Zugereiste) Der richtige Sitz der MNS-Bedeckung verringert die Ansteckungsgefahr und schütz einen selbst und andere.

*Lieber mol öfters die Händ wäsche und kä Haltestellestonge abschlorzern, dann bleibe die Vire drauße.

(für Zugreiste) Häufiges Händewaschen und wenig Kontakte mit kontaminierten Oberflächen verringern das Risiko einer Ansteckung.

*Wonn ma eh nix zu sage hot hilft ach mol wenischer telefoniere in g´schlossene Räum.

(für Zugereiste) Weniger Gespräche in geschlossenen Räumen reduzieren die Ansteckungsgefahr durch weniger Aerosole in der Luft.

*Unnötisches rumkätschle in de Gegend bring nix außer Oasteckungsgefahr.

(für Zugreiste) Bleibt zuhause und verzichtet im Interesse eurer Gesundheit und die eurer Mitmenschen auf unnötige Freizeitverkehre.

Kritik in den Sozialen Netzwerken

Auf der Facebook-Seite der RNV stieß der Vorschlag nicht nur auf Verständnis. „Soweit kommt es noch, mir von euch den Mund verbieten zu lassen, wo sind wir denn...?“, empörte sich eine Frau. Susann Becker, Sprecherin der RNV, sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Dieser Ton überrascht uns schon.“ Von einem Verbot könne keine Rede sein, sondern es sei ein Appell mit einem Augenzwinkern. Andere Nutzer äußerten sich positiv über die Aktion.

Die rnv mit Sitz in Mannheim transportiert täglich 580.000 Menschen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen.