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Rheinland-Pfalz

Große Lücken bei Versorgung durch Hausärzte in Rheinland-Pfalz

Im vergangenen Jahr sind in Rheinland-Pfalz überdurchschnittlich viele Stellen für Hausärzte unbesetzt geblieben. 9,5 Prozent der geplanten Niederlassungsplätze konnten nicht vergeben werde. Was bedeutet das für Patienten?

Weniger Hausärzte lassen sich in RLP nieder

Insgesamt konnten 2019 bundesweit 5,9 Prozent der geplanten Plätze für Niederlassungen nicht vergeben werden. In Rheinland-Pfalz waren es 9,5 Prozent, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Sabine Zimmermann hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die größten Engpässe gab es demnach im Saarland, wo 12,3 Prozent der Stellen unbesetzt blieben. Stadtstaaten wie Hamburg (0 Prozent) und Berlin (0,7 Prozent) waren dagegen deutlich besser mit Allgemeinmedizinern versorgt.

Bundesweit blieben insgesamt 3280 Niederlassungsmöglichkeiten für Hausärzte frei, bei Fachärzten waren es 1933. Somit ließen sich weniger Hausärzte nieder, als die Bedarfsrechnungen für die Länder vorsehen. Die Zahl der unbesetzten Stellen hat sich in den vergangenen Jahren mit Schwankungen tendenziell erhöht. 

Gründe für Niederlassungen müssen attraktiver werden

Um die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten, gibt es laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung eine Bedarfsplanung für ärztliche Niederlassungen. Der Bund macht dazu Vorgaben und die Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder erstellen basierend darauf regionale Pläne. So wird festgelegt, wie viele Haus- und Fachärzte es in einer Region geben darf.

Ist in einer Region eine Versorgung von 110 Prozent erreicht, muss ein Arzt erst auf eine freie Praxis zur Übernahme warten, bevor er sich dort niederlassen kann. Andernfalls darf er einfach eine neue Praxis gründen oder sich von bereits praktizierenden Ärzten anstellen lassen.

Linken-Politikerin Zimmermann kommentierte die Zahlen der Bundesregierung kritisch: „Ärztemangel, weite Wege und lange Wartezeiten auf Termine sind für viele Patientinnen und Patienten seit langem die Normalität.” Vor allem in ländlichen Regionen müsse mehr dafür getan werden, dass sich Ärzte niederlassen.