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Kampf gegen Coronavirus

Drastische Maßnahmen in RLP: Ab wann schließen welche Geschäfte?

Im Kampf gegen das Coronavirus hat Rheinland-Pfalz seine Maßnahmen am Montag ein weiteres Mal drastisch verschärft. Hier geht es zur Liste, welche Bereiche ab sofort geschlossen sind und wo Bürger nach wie vor einkaufen können.

Wird ab Dienstag umgesetzt

Gestern verfügte die Landesregierung Rheinland-Pfalz eine weitgehende Schließung von öffentlichen Einrichtungen bis hinein in Gastronomie und Einzelhandel. Dies werde ab Dienstag umgesetzt, die Schließung werde dann spätestens am Mittwoch wirksam, sagte Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP), so die dpa. Sinnvoll sei es aber, sich sofort daran zu halten.

Die Maßnahmen seien keine Ausgangssperre, betonte Malu Dreyer. Die Menschen könnten weiter ins Freie gehen. Es gebe aber den dringenden Appell an alle Bürger, nicht in großen Gruppen unterwegs zu sein.

Die neuen Schritte und Entwicklungen auf einen Blick:

EINZELHANDEL

Viele Fachgeschäfte und alle Outlet-Center werden geschlossen.

Weiter geöffnet bleiben:

  • Lebensmittel-Einzelhandel
  • Wochenmärkte
  • Apotheken
  • Sanitätshäuser
  • Drogerien
  • Tankstellen
  • Banken und Sparkassen
  • Poststellen
  • Friseure
  • Reinigungen
  • Waschsalons
  • Zeitungsläden
  • Märkte für den Tierbedarf

Diese Geschäfte sind weiter zugänglich und sollen nach Möglichkeit auch an Sonntagen geöffnet bleiben. Die Versorgung für den täglichen Bedarf sei gesichert, betonte Wissing.

GASTRONOMIE

Geschlossen werden:

  • Bars
  • Clubs
  • Diskotheken
  • Kneipen
  • und ähnliche Einrichtungen

Für größere Gaststätten, Mensen und Hotels mit entsprechender Konzession gelten Auflagen wie Abstandsregelungen für die Tische und eine Reglementierung der Besucherzahl.

Die Öffnungszeiten für Speisegaststätten werden auf die Zeit zwischen 6.00 und 18.00 Uhr beschränkt.

Übernachtungsangebote im Inland dürfen „nur zu notwendigen und ausdrücklich nicht zu touristischen Zwecken“ genutzt werden.

VEREINE

Verboten sind Zusammenkünfte in Vereinen, Sport- und Freizeiteinrichtungen. Auch der Betrieb von allen Sportanlagen sowie Schwimmbädern und Fitnessstudios ist gestoppt.

SPIELPLÄTZE

Eltern sollen ihre Kinder nicht mehr auf Spielplätze schicken. „Kinder tragen das Virus sehr schnell weiter“, sagte Dreyer. Es müsse vermieden werden, dass Kinder immer wieder neu mit Erwachsenen zusammenkommen könnten.

KLINIKEN und PFLEGEHEIME

Der Besuch wird eingeschränkt, etwa auf einen Angehörigen am Tag für eine Stunde, nicht aber von Kindern unter 16 Jahren und Besuchern mit Atemwegserkrankungen.

RELIGIONSAUSÜBUNG

Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen und anderen Glaubensgemeinschafte sind nach dem Beschluss vom Montag zu verbieten.

SCHULEN

Die Schließung von Kindertagesstätten und Schulen begann nach ersten Eindrücken ohne größere Probleme. Lediglich an 252 Schulen wurde eine Notbetreuung in Anspruch genommen, an 1147 Schulstandorten erschienen am Montag keine Schülerinnen und Schüler.

GRENZKONTROLLEN

An den Grenzen zu Frankreich und Luxemburg überprüft die Bundespolizei die Einreise. Ausländer dürfen die Grenze nur mit einem triftigen Reisegrund passieren. Deutsche Staatsbürger dürfen einreisen ebenso wie Pendler und Lastwagen mit Waren.

PENDLER

Der öffentliche Nahverkehr wird eingeschränkt. In Städten wie Mainz, Ludwigshafen und Pirmasens wurde der ÖPNV auf Ferienfahrpläne umgestellt. Die Deutsche Bahn will den Regionalverkehr einschränken.

FLUGVERKEHR

Am Hunsrück-Flughafen Hahn werden Flüge gestrichen. Zugleich habe die Zahl der Frachtflüge zugenommen, sagte Christoph Goetzmann, Mitglied der Hahn-Geschäftsführung.

DESINFEKTIONSMITTEL

Wegen der Coronavirus-Krise will der BASF-Konzern im Laufe dieser Woche mit der Herstellung von Desinfektionsmittel beginnen. Derzeit werden nach Firmenangaben die organisatorischen und technischen Voraussetzungen dafür geschaffen - bislang gehören Desinfektionsmittel nicht zur Produktion des Unternehmens.

TAFELN

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus haben einige Tafeln ihre Lebensmittelausgabe für Bedürftige ausgesetzt. Bis Montagvormittag seien zwölf Standorte in Rheinland-Pfalz und sechs im Saarland betroffen gewesen, sagte die Vorsitzende des Landesverbandes der Tafeln Rheinland-Pfalz/Saarland, Sabine Altmeyer-Baumann. „Das ist kein Kinderspiel, solche Entscheidungen zu treffen.“ Eine Schließung habe schwerwiegende Konsequenzen für die Gäste.

Quelle: dpa