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Rheinland-Pfalz: Mainz

Weitgehend ruhige Silvesternacht

Ruhiger als sonst haben die Menschen in Rheinland-Pfalz in der zweiten Silvesternacht unter Corona-Bedingungen das Jahr 2022 begrüßt.

«Die Feierlichkeiten verliefen insgesamt friedlich und ohne herausragende Vorkommnisse», teilte das Innenministerium mit. Die Polizeipräsidien hatten den Angaben zufolge die Stärken der Dienstgruppen in allen Landesteilen für den Jahreswechsel deutlich erhöht. Zusätzlich verstärkt wurden sie durch Beamtinnen und Beamte der Bereitschaftspolizei.

Der Schwerpunkt der Kontrollen lag den Angaben zufolge bei der Einhaltung der Corona-Regeln. Bei 380 Personenkontrollen stellte die Polizei landesweit nach einer ersten Bilanz 46 Verstöße gegen die aktuelle Corona-Verordnung fest, davon 35 Fälle von Missachtung der Kontaktbeschränkungen. Das Polizeipräsidium Rheinpfalz in
Ludwigshafen berichtete, dass sich der Großteil der Bevölkerung an die geltenden Corona-Beschränkungen gehalten habe. In Koblenz fielen den Beamten acht Menschen auf, die dem Spektrum der Kritiker der Corona-Maßnahmen zurechnet wurden und sich zum Teil mit Lichterketten behängt hatten.

Wie bereits 2020 galt auch bei diesem Jahreswechsel ein bundesweites Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk. «Auch aus den Vorjahren noch vorhandene oder in Nachbarländern gekaufte Feuerwerkskörper änderten nichts daran, dass Feuerwerk in deutlich geringerem Maße abgebrannt wurde als in den Jahren vor der Pandemie», teilte das Innenministerium mit.

Völlig ruhig verlief die Silvesternacht dennoch weder für einige Polizisten noch für Feuerwehrleute und Rettungskräfte. Den Angaben zufolge wurden landesweit 43 Ermittlungsverfahren eingeleitet. In 27 Fällen ging es um Gewalt im öffentlichen Raum. Zwei Mal wurden Ermittlungen wegen der Nutzung gefälschter Impfausweise aufgenommen. Auch der eine oder andere Alkoholsünder hinter dem Lenkrad wurde bei Verkehrskontrollen ertappt.

In Wörth (Landkreis Germersheim) schoss ein Mann mit einer Schreckschusswaffe auf Polizisten. Zwei Beamte wurden dabei leicht verletzt. In Worms wurde eine Fußgängerin von einem Autofahrer sexuell belästigt. Die Polizei Bitburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm) berichtete von mehreren vermissten oder herrenlos aufgefundenen Hunden.

Der Brand eines Wohnhauses bescherte der Feuerwehr in Großlittgen (Kreis Bernkastel-Wittlich) eine arbeitsreiche Silvesternacht. Ein Mensch wurde durch eine Rauchvergiftung leicht verletzt. Die Bewohner des Hauses hatten den Angaben zufolge vergessen, den Backofen in der Küche auszuschalten, bevor sie das Haus verließen. Bei der Rückkehr
stellten sie eine starke Rauchentwicklung in der Küche fest und alarmierten die Feuerwehr, nachdem sie den Brand nicht selbstständig löschen konnten. Das Feuer dehnte sich aus, später stürzte der Dachstuhl ein. Insgesamt 48 Feuerwehrleute, Rettungskräfte des Roten Kreuzes und Polizisten waren im Einsatz.

Ein besonderes Silvesterfest war es diesmal für die Menschen im Ahrtal - ein knappes halbes Jahr nach der Flutkatastrophe. In Ahrweiler schossen Helfer und Bewohner am Ufer der Ahr auf den Resten einer von der Sturzflut zerstörten Brücke Feuerwerksraketen ab.

Quelle: dpa