Sonne Weinberg
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Weinland Nummer eins ist und bleibt Rheinland-Pfalz

Die 13 deutschen Weinbaugebiete stehen für unterschiedliche Rebsorten und stetigen Wandel - allein sechs davon liegen in Rheinhessen. Wir geben einen Überblick!

Traditionelle Anbaugebiete und neue Rebsorten

Das Deutsche Weininstitut (DWI) ist die zentrale Kommunikations- und Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft. Zu ihren Aufgaben gehört neben der wettbewerbsneutralen Förderung des Weinabsatzes auch die Erhebung von Daten für Informationskampagnen. Eine neue Auswertung des DWI zeigt wieder: Rheinland-Pfalz bleibt das Weinland schlechthin!

Ein Viertel der Weinbaufläche liegt in Rheinhessen

Rheinhessen macht mit fast 27.500 Hektar fast ein Viertel der gesamten Rebfläche in Deutschland aus. Mit 2.424 Hektar stellt es das wichtigste Anbaugebiet für Grauburgunder, 2023 war dies noch Baden. Und auch beim Chardonnay liegt Rheinhessen durch rund 1.087 Hektar Anbaufläche auf Platz eins.

Außerdem wachsen etwa 43 Prozent des Silvaners und ein gutes Drittel des deutschen Müller-Thurgaus zwischen Mainz, Worms und Bingen - allerdings mit sinkender Tendenz. Die Rebfläche der neuen Sorte Souvignier Gris (Piwi) habe sich dagegen im Jahresvergleich von 35 auf 96 Hektar fast verdreifacht.

Dreifacher Spitzenreiter: Pfalz

Riesling-Weltmeister, darf sich die Pfalz mit rund 5.954 Hektar Anbaufläche nennen. Mit 7.535 Hektar ist sie zugleich Deutschlands größtes Rotweinanbaugebiet. Die gesamte Fläche entlang der etwa 80 Kilometer langen Weinstraße entspricht mit 23.793 Hektar auch fast einem Viertel der ganzen Rebfläche Deutschlands.

Neben den klassischen roten Sorten wächst in der Pfalz rund die Hälfte des deutschen Merlots (auf 429 Hektar), Cabernet Sauvignons (256 Hektar), Syrahs (71 Hektar) und Cabernet Francs (64 Hektar). Führend ist die Pfalz auch beim Sauvignon Blanc-Anbau - mit einem Anteil von bundesweit 40 Prozent.

Burgunderland Baden

Baden ist Deutschlands drittgrößtes Weinbaugebiet mit 15.679 Hektar - und Burgunderland. Die Rebsorten der Burgunderfamile machten zusammen 62 Prozent der Rebfläche aus. Beim Spät- und Weißburgunder hat Baden deutschlandweit die Nase vorn. Die in Freiburg gezüchtete neue Sorte Souvignier Gris (Piwi) wurde 2023 auf 123 Hektar angebaut und damit am häufigsten in ganz Deutschland.

Trollinger und Lemberger aus Württemberg

Mit 7.327 Hektar ist Württemberg das zweitgrößte Rotweingebiet Deutschlands und stehe besonders für die Sorten Trollinger (1.855 Hektar) und Lemberger (1.757 Hektar), so das DWI. Dazu kommen Spätburgunder und Schwarzriesling. Aber auch Weißweine gibt es in Württemberg. Mehr als die Hälfte des Weißweins keltern die Winzer aus Rieslingtrauben.

Franken stehen auf Silvaner und Müller-Thurgau

Der Silvaner (1.563 Hektar) macht etwa ein Viertel der fränkischen Rebflächen aus. Ein bisschen seltener findet sich der Müller-Thurgau (1.375 Hektar). Die beiden weißen Sorten ergeben rund 83 Prozent des insgesamt 6.173 Hektar großen Anbaugebiets.

Der Riesling gehört zum Rheingau

Der Rheingau hat nach Einschätzung des Deutschen Weininstituts von allen deutschen Weinbaugebieten „das klarste Rebsortenprofil“. Die 3.207 Hektar große Region in Hessen stehe ganz besonders für den Riesling, der auf mehr als drei Vierteln der Rebfläche wachse. Das ist prozentual der höchste Rieslinganteil in Deutschland.

Größtes Steillagenweinbaugebiet der Welt ist die Moselregion

Entlang der Mosel und in ihren Seitentälern von Saar und Ruwer werden zu gut 90 Prozent weiße Rebsorten angebaut – am häufigsten Riesling. Eine Spezialität ist die Sorte Elbling (425 Hektar), noch etwas häufiger findet sich inzwischen Spätburgunder (435 Hektar). Das Steillagenweinbaugebiet gilt weltweit als das größte mit rund 8.536 Hektar.

Vielfalt an der Nahe

In dem mit 4.250 Hektar mittelgroßen Weinbaugebiet an der Nahe finden sich relativ viele Rebsorten. Neben dem dominierenden Riesling werden viele Burgundersorten kultiviert.

Die fünf kleinen Anbaugebiete

Das Anbaugebiet Mittelrhein schrumpfte im vergangenen Jahr um sechs Hektar Rebfläche und wurde damit zum kleinsten in Deutschland. Dicht gefolgt von der Hessischen Bergstraße am Fuße des Odenwalds, die mit 461 Hektar nur einen Hektar größer ist und vor allem auf Riesling und Grauburgunder setzt.

Sachsen habe seine Weinbergfläche seit 1990 von 300 auf 522 Hektar ausgeweitet. Im östlichsten deutschen Weinbaugebiet mache sich der Klimawandel stark bemerkbar. Der relativ spät reifende Riesling sei, wie in Teilen der südwestlichen Weinregionen, die wichtigste Rebsorte. Von den Rotweinsorten, die auf fast einem Fünftel der Fläche angebaut würden, ist dem DWI zufolge etwa die Hälfte Spätburgunder.

Die Rebfläche an der Ahr ist im Jahresvergleich um zwei auf 531 Hektar gewachsen. Vor der Flutkatastrophe im Sommer 2021 waren es aber noch 564 Hektar. Mit 79 Prozent roten Trauben hat die Ahr prozentual den höchsten Rotweinanteil von allen Weinbaugebieten. Rund zwei Drittel der Berge sind mit Spätburgunder bestückt.

Das größte der fünf kleinen deutschen Anbaugebiete mit weniger als 1.000 Hektar Rebfläche ist Saale-Unstrut. Die Rebfläche habe sich seit der Wiedervereinigung von 390 auf 853 Hektar mehr als verdoppelt. Der Weißburgunder und der Müller-Thurgau zählten zu den wichtigsten Sorten aus dem Gebiet am 51. Breitengrad.

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