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Wegen Lockdown in Deutschland: Luxemburger Friseure überrannt

Während Friseursalons in Rheinland-Pfalz aufgrund des Lockdowns weiterhin geschlossen bleiben müssen, dürfen Friseure in Luxemburg öffnen und können sich vor Arbeit kaum retten. Viele Menschen aus Deutschland nutzen dieses Angebot und nehmen für einen Haarschnitt auch mehrere hundert Kilometer in Kauf.

500 Kilometer für Friseurbesuch

Bei vielen Friseursalons in Luxemburg klingelt aktuell ununterbrochen das Telefon, denn diese haben im Gegensatz zu Friseure in Rheinland-Pfalz weiter geöffnet und werden buchstäblich von deutschen Kunden überrannt, sagt Nina Thonet, Betreiberin von zwei Salons in Wasserbillig und Grevenmacher. 

Doch die Kunden kommen nicht nur aus der Region Trier und Umgebung, berichtet Thonet. "Von Montag bis Samstag - wir werden, wirklich positiv, überrannt. Und wir freuen uns darüber sehr. Und man glaubt gar nicht, wo die überall herkommen. Kunden kommen aus München, aus Kaiserslautern, aus Karlsruhe, aus Köln, aus Frankfurt. Es ist unvorstellbar, was die Kunden für einen Haarschnitt auf sich nehmen."

Geduld ist gefragt

Der Salon von Nina Thonet in Wasserbillig ist von Trier aus mit dem Auto in gut zwanzig Minuten zu erreichen, so strömen die Menschen aus der Umgebung über die deutsch-luxemburgische Grenze, um den Friseur aufzusuchen. Die Friseurmeisterin und ihre Mitarbeiterinnen machen deswegen gerne Überstunden. Und die Menschen bringen Geduld mit, denn sie stehen teils für Stunden in der Schlange, nehmen dies laut Friseurmeisterin Thonet gerne in Kauf, denn sie "brauchen" den Besuch beim Friseur ungebingt. 

Kein Vorwurf gegenüber Luxemburger Kollegen

Während die Salons im Großherzogtum geradezu überrannt werden, sieht es quer über die Mosel auf deutscher Seite, zum Beispiel in Oberbillig ganz anders aus. Hier sind die Friseurgeschäfte auch weiterhin zu. Auch Gisela Birringer würde ihren "Kleinen Haarladen" gerne wieder öffnen - macht ihren luxemburgischen Kolleginnen aber keinen Vorwurf: 
"Die machen ihren Job. Wenn es umgedreht wäre, würden wir auch arbeiten. Es ist natürlich für uns nicht schön, aber es ist so. Es wäre besser, wir könnten auch arbeiten. Unsere Kunden würden sich freuen." 

Quelle: RPR1.