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Rhein-Neckar-Kreis/Rhein-Pfalz-Kreis

Vorsicht Betrug: Polizei warnt vor falschen Microsoft-Anrufen!

Neben falschen Polizisten, Gewinnversprechen oder dem Enkeltrick registriert die Polizei immer häufiger eine weitere Betrugsmasche: Anrufe von angeblichen Microsoftmitarbeitern!

Weit verbreitete Betrugsmasche

Die sogenannten "Microsoft-Support-Calls" sind seit Jahren ein deutschlandweites Betrugsphänomen. Dabei melden sich angebliche Mitarbeiter von Microsoft und geben vor, dass der private Computer angegriffen worden sei. Im Rahmen des Telefonats erklärt der vermeintliche Mitarbeiter, dass man Servicearbeiten am PC durchführen möchte, um den Computer von Schadsoftware zu befreien und man daher Zugriff auf den Rechner benötige. 

Tatsächlich werden Daten ausgespäht, wodurch die Betrüger schon vielfach finanziellen Schaden anrichteten. So ergangen ist es vor Kurzem einem Mann aus Eberbach, der den Navigationsanweisungen des Anrufers an seinem PC folgte. Der Anrufer erhielt so einen Systemzugriff auf den Computer des Eberbachers, worauf später ohne Gegenleistungen mehrere Online-Überweisungen von insgesamt über 1.000 Euro erfolgten.

Der Betrugsversuch wurde auch vergangenen Samstag auch bei einem 80-jähriger Mann aus Dudenhofen probiert. Der angebliche Microsoftmitarbeiter gab vor, der Computer des Angerufenen sei mit einem Virus befallen. Um den Virus beseitigen zu können, benötige der Anrufer dringend Zugriff auf den Computer. Da der 80-Jährige die Betrugsmasche bereits bekannt, beendete er umgehend das Telefonat, ohne dass es zu einem Vermögenschaden kam, berichtet die Polizei. 

Verstärkt Betrugsanrufe bei der Polizei gemeldet

Die Hinweise bezüglich Anrufen von angeblichen Microsoftmitarbeitern häufen sich bei den Polizeiinspektionen in Rheinland-Pfalz in den letzten Tagen stark. Bislang registrierte das Polizeipräsidium Mannheim im Jahr 2020 in Mannheim, Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis über 140 Fälle solcher Anrufe.

Da die Polizei auch in Zukunft mit weiteren Betrugsanrufen rechnet, gibt sie die folgenden Tipps.

So schützt du dich!

Die Firma Microsoft führt solche Anrufe nicht durch. 

  • Nicht auf Anrufe von angeblichen Microsoft-Mitarbeitern eingehen und sofort auflegen. Auch nicht auf die Frage, "Do you speak English" mit "Yes!" antworten. Meist handelt es sich hier um Personen, die in einem Call-Center sitzen und an Geld kommen möchten. 
  • Auf keinen Fall persönliche Daten, Bankkonto- oder Kreditkartendaten oder Zahlungsdaten wie PINs oder TANs an die Anrufer herausgeben. 
  • Keine Software installieren oder installieren lassen. Niemals einem Unbekannten den Zugriff auf den eigenen Rechner gewähren beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
  • Polizei informieren. 

Wurdest du bereits zum Opfer?

  • Rechner vom Internet trennen und runterfahren. Über einen anderen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter ändern. 
  • Rechner überprüfen lassen und evtl. Fernwartungsprogramm auf dem Rechner löschen.
  • Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen aufnehmen, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind. 
  • Vom Geldinstitut beraten lassen, ob bereits getätigte Zahlungen zurückgeholt werden können. 
  • Anzeige bei der Polizei erstatten! 

Ggf. Betrugsversuch zusätzlich bei Microsoft melden: www.microsoft.com/de-DE/concern/scam

Quelle: Polizeipräsidium Mannheim, Polizeidirektion Ludwigshafen, Polizeidirektion Landau