Wegen Fehldiagnosen von Pathologen mehr als 100 Kliniken gewarnt
Im Skandal um mutmaßliche Krebs-Fehldiagnosen eines Pathologen im saarländischen St. Ingbert soll verhindert werden, dass weitere Patienten womöglich unnötig operiert werden.
Im Skandal um mutmaßliche Krebs-Fehldiagnosen eines Pathologen im saarländischen St. Ingbert soll verhindert werden, dass weitere Patienten womöglich unnötig operiert werden.
In einer "dringlichen Mitteilung" seien 22 Kliniken im Saarland und 85 Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz aufgefordert worden, bei aktuellen Fällen "noch einmal ganz genau hinzuschauen", erklärte der Geschäftsführer der Saarländischen Krankenhausgesellschaft, Thomas Jakobs, am Mittwoch in Saarbrücken.
https://www.kgrp.de/uploads/media/Krankenhausverzeichnis_2019_FINAL.pdf
Aufgrund wohl fehlerhafter Diagnosen sollen Patienten in verschiedenen Kliniken des Saarlandes ohne Not an vermeintlichen Krebserkrankungen operiert worden sein. Das teilte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken am Montag mit. Die Justiz ermittele deswegen nun gegen einen 60 Jahre alten Arzt, so ein Sprecher. Der Verdacht laute auf fahrlässige Körperverletzung.
Es seien sowohl Privatwohnungen als auch die Praxis des Beschuldigten durchsucht worden. In großem Umfang seien
unter anderem auch Patientenakten sichergestellt worden, hieß es weiter. Der Arzt soll Gewebeproben fehlerhaft analysiert haben. In der Folge sei dann vermutlich unnötig operiert worden. Über den Verdacht
hatte zuvor auch die «Saarbrücker Zeitung» berichtet.
Quelle: dpa