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Rheinland-Pfalz: Neuwied

Vorverurteilungen gegen Zirkusfamilie: Neuwied für respektvolles Miteinander

Manege frei und Spaß unterm Zirkuszelt! So sollte es eigentlich sein. Der Krieg in der Ukraine hat das Leben der Zirkusfamilie verändert. Die ukrainisch-russische Familie hat schwer unter dem Krieg und den Vorverurteilungen zu kämpfen.

Familie beschimpft und bedroht

Fernando Frank ist Senior-Chef des Moskauer Zirkus. Er berichtet von Drohanrufen und Beschimpfungen. Dabei kommt seine Schwiegertochter aus der Region in der Ukraine, wo der Krieg am schlimmsten tobt. Ihre Mutter und weitere Verwandten sind noch dort.

Es darf keine Pauschalverurteilungen geben

Die Zirkus-Familie ist russisch-ukrainisch. Dennoch war die Stadt Neuwied zunächst skeptisch. Nicht zuletzt, weil viele Bürger Bedenken geäußert haben. Nach ein wenig Öffentlichkeitsarbeit hat die Stadt dem Zirkus aber dann grünes Licht gegeben. Oberbürgermeister Jan Einig sagt, dass alle zusammen dafür Sorge tragen müssen, dass es keine Pauschalverurteilung gibt.

Respektvolles Zusammenleben

Neuwied stehe für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionen und Kulturen. Das dürfe man nicht zerstören, so Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig. Er habe Verständnis für die emotional aufgeheizte Lage. Der Angriff auf die Ukraine dürfe aber nicht zu Anfeindungen von Menschen führen, bloß weil sie einen russischen Pass hätten. Der Zirkus sei dankbar für die Möglichkeit, in Neuwied seine Zelte errichten zu dürfen, so Einig.

Quelle: Interview RPR1.Reporter Dirk Köster und Mike Fuhrmann mit Fernando Franko und Jan Einig