Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Abgasversuche an Tieren und sogar Menschen?

Mann schildert, wie Versuch am Menschen abläuft

Autobauer sind derzeit in den Schlagzeilen. Der VW-Konzern hatte sich am Wochenende für die in den USA durchgeführten Versuche entschuldigt, bei denen Affen gezielt Schadstoffen ausgesetzt worden waren. Medienberichten zufolge soll es auch ein Experiment gegeben haben, bei dem Menschen als Probanden eingesetzt wurden. Wie solch ein Versuch abläuft, erklärt uns ein anonymer Betroffener.

Versuche an Menschen durchgeführt

Die durchgeführten Versuche waren Teil einer Studie, die beweisen sollte, dass die Diesel-Schadstoffbelastung dank moderner Abgasreinigung erheblich abgenommen hat. Die EUGT ("Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor") - eine von VW, Daimler und BMW finanzierte Lobby-Initiative – hatte den Test deshalb beim US-amerikanischen Lovelace Respiratory Research Institute in Auftrag gegeben. Federführend war laut dem Studienleiter dabei VW.

Wie die „Stuttgarter Zeitung“ berichtet, förderte die EUGT auch ein Experiment, bei dem sich menschliche Probanden dem Reizgas Stickstoffdioxid aussetzten. Dabei wurden an einem Institut des Universitätsklinikums Aachen 25 Personen untersucht, nachdem sie jeweils über mehrere Stunden NO2 in unterschiedlichen Konzentrationen eingeatmet hatten. Es konnte keine Wirkung festgestellt werden. Das Unternehmen behauptet, dass es bei der Versuchsreihe nicht um Dieselabgase, sondern um Stickoxid in der normalen Raumluft am Arbeitsplatz gibt. Im Laufe des Tages soll es hier mehr Klarheit geben.

„Angst hatte ich keine!“

Warum sich Menschen so einer Gefahr aussetzen und Versuche über sich ergehen lassen, erklärt uns Thomas aus Mannheim. Er hat sich selbst schon einem Medikamenten-Test ausgesetzt. In der RPR1.Morningshow mit Laura Nowak und Kunze erklärt er: „Es war eine ganz einfache Sache. Es ging um ein Kopfschmerzmittel, dass in den USA schon zugelassen war. Man musste das Medikamt einnehmen, Blut abnehmen und ganz viel Wasser trinken, damit der Wirkstoff wieder aus dem Körper gespült wird. Angst hatte ich keine, da der Test ärztlich überwacht wurde.“ Als ihn Laura Nowak nach seinen Beweggründen für den Test fragt, hat er eine klare Antwort: „Es hat mich zum einen interessiert, zum anderen  gab es dafür eine Menge Geld – 2000 Euro, steuerfrei.“   

Das ganze Interview gibt es hier noch einmal zum Nachhören:

Quelle: dpa