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Rheinland-Pfalz: Mainz/Ludwigshafen

Ukraine-Krise: Sorgen um wirtschaftliche Folgen bei Unternehmen in RLP

Russland ist ein wichtiger Exportmarkt für rheinland-pfälzische Unternehmen. Die Unsicherheit möglicher Sanktionen wächst bei vielen Firmen, zumal beide Länder wichtige Exportpartner sind. Der weltweit größte Chemiekonzern BASF verfolgt die Entwicklung besonders aufmerksam.

Zeitenwende für Wirtschaftsbeziehungen befürchtet

Nach Einschätzung der rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammer (IHK) bedeutet die Ukraine-Krise und der eskalierende Konflikt mit Russland „eine Zeitenwende mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen für die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Ost und West.“ Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, sagte am Dienstag, dass die Entwicklung „unsere vor Ort aktiven Mitgliedsunternehmen in Sorge“ versetze.

Warenexporte von 1,1 Milliarden Euro

Russland ist nach Angaben der IHK ein wichtiger Markt für Unternehmen in Rheinland-Pfalz und liegt beim prozentualen Anteil der Ausfuhren auf dem fünften Platz der Zielländer außerhalb der EU. Die Ukraine befände sich auf Platz 22. Im Jahr 2021 seien aus Rheinland-Pfalz in beide Länder Waren im Wert von rund 1,1 Milliarden Euro exportiert worden, wie die IHK unter Berufung auf Angaben des Statistischen Bundesamtes mitteilte.

Unsicherheiten in Betrieben

Die IHK berichtete von zahlreichen Anrufen von Mitgliedsunternehmen, die Fragen zu möglichen Sanktionen haben. „Die Unsicherheit der Betriebe ist spürbar: Erst Corona, Lieferengpässen, steigende Energiepreise und nun die Zuspitzung des Russland-Ukraine-Konflikts,“ erklärt Rössel.

Sicherheit der Mitarbeiter an erster Stelle

Der Chemieriese BASF in Ludwigshafen wird die Situation in der Ukraine „sehr aufmerksam“ verfolgen. Wie der Konzern am Dienstag mitteilte, stünde die Sicherheit der Mitarbeiter an erster Stelle. „Die

deutschen Mitarbeitenden haben mit ihren Familien das Land verlassen.» Alle lokalen Mitarbeiter seien angehalten, soweit möglich von zuhause aus zu arbeiten und auf Dienstreisen zu verzichten. Das Hauptbüro befinde sich in Kiew, zusätzlich unterhalte das Unternehmen ein Regionalbüro in Lwiw (Lemberg) im Westen der Ukraine. Produktionsstätten gebe es dort nicht. In Russland seien alle Mitarbeiter wie gewohnt tätig, teilte das Unternehmen mit.

Quelle: dpa