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Rheinland-Pfalz: Trier

Eine Woche nach Amokfahrt: Trier hält zusammen - 420.000€ Spenden

Die Trauer in Trier ist nach wie vor allgegenwärtig. An vielen Gedenkorten brennen auch weiterhin Kerzen und Lichter für die Opfer. Die Stadt hat sich laut Oberbürgermeister Wolfram Leibe nach den schrecklichen Ereignissen von letzter Woche verändert und hält zusammen.

Trier steht zusammen

Die schreckliche Tat hat Trier enger zusammenrücken lassen. "Die Anteilnahme ist immens groß", sagte Oberbürgermeister Wolfram Leibe der Deutschen Presse-Agentur eine Woche nach den Ereignissen in der Trierer Innenstadt. Viele Bürger hätten das Gefühl, dass auch sie selbst hätten Opfer werden können. "Das schweißt zusammen", sagte Leibe. Es habe bislang Tausende von Beileidsbekundungen über soziale Medien und 330 Schreiben aus aller Welt gegeben.

Am 1. Dezember war ein 51 Jahre alter Amokfahrer mit seinem Sportgeländewagen durch die Fußgängerzone gerast und hatte fünf Menschen getötet sowie mindestens 24 weitere Menschen verletzt, sechs von ihnen schwer. Manche ringen noch um ihr Leben, sagte Leibe gegenüber der dpa. 

Große Welle der Hilfsbereitschaft

Viele Menschen haben im Laufe der Woche Hilfsaktionen für die Opfer gestartet. So versteigern die Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger und Robin Koch bei der Aktion #CharityForPorta Club- und Vereinstrikots, aber auch Künstler engagieren sich und versteigern ihre Kunstwerke für den guten Zweck.

Auf einem von der Stadt Trier eingerichteten Spendenkonto für Opfer und Angehörige seien bereits mehr als 420.000 Euro eingegangen. "Ich bin sprachlos über die große Anteilnahme", sagte Leibe. Nach Angaben des Bistums Trier soll es einen weiteren größeren Gedenkgottesdienst für die Angehörigen der Opfer geben. Wann dieser stattfinden soll, stehe allerdings noch nicht fest.

Zum Spendenkonto

Die Trauer in Trier ist nach wie vor allgegenwärtig. An vielen Gedenkorten brennen für die Opfer Kerzen und Lichter. "Die Amokfahrt hat sich im Herzen unserer Stadt ereignet und unmittelbar oder mittelbar nahezu jede Bürgerin, jeden Bürger dieser Stadt getroffen", sagte der Trierer Bischof Stephan Ackermann. "Eine solche Tat brennt sich in das kollektive Gedächtnis einer Stadt ein." Die Trauer und Verarbeitung dieses Geschehens "werden uns lange - wenn auch nicht mehr so öffentlich sichtbar wie im Moment - begleiten".

Amokfahrer soll weiter vernommen werden

Der 51-jährige Amokfahrer sitzt seit vergangenen Mittwoch unter Mordverdacht in Untersuchungshaft, unter anderem wegen fünffachen Mordes. Da das Motiv für seine Tat weiterhin unklar ist, soll der Amokfahrer weiter vernommen werden.