Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Rheinland-Pfalz: Kusel

Trauerfeier und Schweigeminute für getötete Polizisten

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und der Innenminister Roger Lewentz haben an einer nicht-öffentlichen Trauerfeier in der Fritz-Wunderlich-Halle teil. Bundesweite wurde um 10:00 Uhr mit einer Schweigeminute der beiden jungen Polizisten gedacht, die am Montag ums Leben kamen. In zahlreichen Kirchengemeinden wurden die Glocken geläutet.

Zwei Polizisten am Montag erschossen

Die beiden Polizisten – eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und ein 29 Jahre alter Oberkommissar – waren am frühen Montagmorgen in der Nähe von Kusel erschossen worden. Ein 32 und ein 38 Jahre alter Mann, stehen unter dringendem Tatverdacht. Sie wurden noch am selben Tag festgenommen und sitzen in Untersuchungshaft.

Interne Trauerfeier

Die nicht-öffentliche Trauerfeier fand am 04.02.2022 um 10:00 Uhr in der Fritz-Wunderlich-Halle in Kusel statt. Erwartet wurden rund 200 Gäste, darunter Angehörige und Kolleginnen und Kollegen der Opfer. Geplant war eine Begrüßung des Kaiserslauterer Polizeipräsidenten Michael Denne, sowie Ansprachen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz. Auch zwei Seelsorger sollten einige Worte sprechen.

Schweigeminute und Glockengeläut

Mit einer Schweigeminute haben viele Polizeibeamtinnen und Beamte, sowie Bürgerinnen und Bürger den beiden getöteten Polizisten gedacht. „Auch von uns sind mehrere Dutzend in Mainz raus auf den Schillerplatz gegangen“, sagte ein Ministeriumssprecher. In Mainz beteiligte sich an der Schweigeminute auch der Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags zur Ahr-Flutkatastrophe im Juli 2021.

In viele katholischen und evangelischen Kirchen wurden die Glocken geläutet. Superintendent Markus Karsch vom Evangelischen Kirchenkreis Saar-Ost hatte mitgeteilt: „Unsere Glocken rufen die Menschen zu Andacht und Gebet, ganz persönlich und auch in der Gemeinschaft. In den Kirchen, zuhause, in der Schule oder am Arbeitsplatz. Als Zeichen der Mitmenschlichkeit, gegen die Gewalt.“  

Beleidigungen und Drohungen im Internet

Dreyer hat nach den tödlichen Schüssen auf die beiden Polizisten hämische Kommentare im Internet scharf verurteil. „Wir erleben im Netz gerade widerwärtige Dinge, dass diese Tat von manchen bejubelt wird“, sagte die Ministerpräsidentin am Freitag in Kusel. „Das ist einfach nur menschenverachtend und schlimm.“ Die Behörden werden weder Beleidigungen noch Drohungen dulden. Nicht nur löschen, sondern verfolgen und bestrafen.

Innenminister Lewentz teilte mit, dass in der Nacht auf Freitag im Raum Idar-Oberstein (Landkreis Birkenfeld) bereits ein Zugriff stattfand. Man habe die Wohnung geöffnet und die Person überwältigt. Der Staat akzeptiere solche Aufrufe nicht. „Das Verfahren läuft“, sagte Lewentz.

Quelle: dpa