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Nordrhein-Westfalen: Köln

Todesfälle durch Gift: Auch Säugling gestorben – Obduktion angeordnet

Wegen des mutmaßlichen Giftmordes an zwei Frauen und einem Mordversuch muss sich bald ein Mann aus Hürth vor dem Landgericht Köln verantworten. Er soll seine Ehefrau und die Großmutter seiner neuen Lebenspartnerin vergiftet haben. Seine seinerzeit schwangere Lebensgefährtin konnte gerettet werden. Wie Gerichtssprecher Jan Orth auf Anfrage bestätigte, ist nun auch der kürzlich geborene Säugling gestorben.

Klärung der Todesursache

Die zuständige Kammer des Landgerichts habe die Obduktion des Säuglings angeordnet, sagte Orth. Dabei soll geklärt werden, ob der Tod des Babys möglicherweise in Verbindung mit der Vergiftung der Lebensgefährtin steht, in deren Blut das Thallium nachgewiesen wurde. Die „Kölnische Rundschau“ (online), sowie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch-Ausgabe) berichteten.

Vergiftung durch Thallium?

Die Anklage lautet derzeit auf zweifachen Mord, sowie versuchten Mord in Tateinheit mit versuchtem Schwangerschaftsabbruch. Als Mordmerkmale nimmt die Staatsanwaltschaft Heimtücke und Grausamkeit an. Laut Anklage hatte der Krankenpfleger den drei Frauen das Thallium 2020 und 2021 verabreicht. Das Mittel, das früher als Rattengift eingesetzt wurde, ruft unter anderem Herzrasen, Krämpfe, Organschäden oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt hervor. Der Prozess soll nach Gerichtsangaben am 19.09.2022 beginnen.

Quelle: dpa