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Rheinland-Pfalz, Saarland

Teurere Lebensmittel und Energie führen zu mehr Andrang bei Tafeln

Der Anstieg der Lebensmittelpreise hat zu einem vermehrten Andrang bei den Tafeln in Rheinland-Pfalz und dem Saarland geführt. Es wird erwartet, dass Anfang 2022 die Zahl der Bedürftigen durch die steigenden Energiepreise weiter zunehmen wird.

Bei vielen Menschen wird es finanziell immer enger

Nach Beobachtungen des Landesverbandes werden die Tafeln in Rheinland-Pfalz und im Saarland aktuell wieder verstärkt aufgesucht. Ein Grund dafür seien die gestiegenen Lebensmittelpreise, sagte

die Vorsitzende des Landesverbands Tafel Rheinland-Pfalz/Saarland, Sabine Altmeyer-Baumann gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Da es bei manchen allmählich eng werde, würden sich immer mehr bedürftige Menschen bei der Tafel melden, um sich mit Nahrungsmitteln einzudecken.

Mehr als 72.000 Bedürftige werden versorgt

Dabei seien besonders frische Lebensmittel stark gefragt. Gerade bei diesen Produkten sind die Preise besonders schnell gestiegen, so Altmeyer-Baumann. So ist ihrer Ansicht nach die Nachfrage um rund 20 Prozent gestiegen. Unter den Gästen sind jetzt auch diejenigen, die sich in der Corona-Pandemie nicht getraut hätten zu kommen, da sie noch nicht geimpft waren. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind laut Landesverband 66 Tafeln in 101 Ausgabestellen aktiv. Zuletzt wurden mehr als 72.000 Bedürftige versorgt. Rund 5.500 Ehrenamtliche sind im Einsatz.

Vermehrte Nachfrage Anfang 2022 erwartet

Die steigende Nachfrage wird sich nach Ansicht der Landesvorsitzenden voraussichtlich fortsetzen. «Niemand geht von heute auf morgen zur Tafel. Sondern das dauert, bis

Menschen sich das vorstellen können», sagte Altmeyer-Baumann. Anfang 2022 rechne sie sogar mit einem noch stärkeren Andrang. Durch die gestiegenen Energiepreise wird sich dies in den Jahresabrechnungen spürbar abzeichnen. «Dann werden noch viel mehr Menschen die Tafeln aufsuchen. Und das wird uns beschäftigen, das werden wir zu spüren bekommen.»

Viele Menschen hätten in der Corona-Zeit in schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen ihren Job verloren. Das Arbeitslosengeld reiche in vielen Familien nicht mehr zum Leben aus.

Unter den Bedürftigen seien auch viele Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten, Diabetes und anderen Krankheiten, die auf viele Sachen einfach angewiesen sind.

Quelle: dpa