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Supermarkt-Mitarbeiter aus RLP redet Klartext

„Wollen uns nicht mehr anschreien lassen“

„Was wir uns aktuell tagtäglich anhören müssen, ist wirklich der Wahnsinn. Als wären wir Idioten, die Dummen, die die Regale befüllen…“ Der Mitarbeiter eines Ingelheimer Supermarkts hat seinem Ärger auf Facebook Luft gemacht – und dafür viel Zustimmung bekommen.

Mitarbeiter lässt Frust freien Lauf

Immer wieder wird in diesen Corona-Zeiten den Supermarkt-Mitarbeitern überschwänglich für ihren täglichen Einsatz gedankt – doch wie sieht es wirklich hinter den Kulissen aus? Ein Discounter-Mitarbeiter aus Ingelheim hat nun über die täglichen Widrigkeiten ausgepackt. Über Facebook ließ der Penny-Mitarbeiter seinem Frust freien Lauf – und hunderte User haben den Beitrag inzwischen geteilt oder geliked.

Deutliche Worte im Posting

„Was wir uns aktuell tagtäglich anhören müssen, ist wirklich der Wahnsinn. Als wären wir Idioten, die Dummen, die die Regale befüllen. Es wird bis aufs Blut diskutiert bezüglich den Einkaufswagen und wenn dann auch noch die Hefe und das Klopapier ausverkauft sind, geht es so richtig los“, schreibt Tobias Schweikhard in seinem Posting.

„Die aktuelle Situation ist auch für uns nicht leicht. Die Einkaufswagenpflicht haben wir nicht erfunden“, ärgert er sich weiter. Doch gerade das sei immer wieder ein massiver Streitpunkt. „Nebenbei einen schönen Gruß an den netten Mann von heute Morgen. Wenn Sie ein weiteres Mal das Marktpersonal oder mich derart anmachen, weil Sie ja nur eine H-Schlagsahne kaufen möchten und es nicht einsehen, dafür einen Wagen zu nutzen, bekommen Sie Hausverbot, nicht nur für einen Tag, sondern für immer.“ Alle Wagen seien mit einem Chip versehen, sodass niemand nach Kleingeld suchen müsse. Trotzdem seien inzwischen mehrere Chips gestohlen worden!

Diskussionen an der Tagesordnung

Es hätte sich schon fast etabliert, dass man mit Kunden diskutieren müsse. „Wir möchten nicht mehr streiten oder uns anschreien lassen. Wieso kann man nicht einfach mal die Regeln befolgen? Als würde uns das Spaß machen.“ Deshalb wolle man in Zukunft vom Hausrecht Gebrauch machen. „Wir kommen gerne auf die Arbeit, wie sind gerne für Sie da. Das ist aber nur möglich, wenn sich jeder an die Regeln hält.“ Wenn in diesen Situationen manchmal der Umgangston der Kollegen leide, möchte sich Schweikhard hierfür entschuldigen. „Es fällt einem echt schwer, wenn man fünf Minuten vorher erst als Dreck beleidigt wird, wieder zur Normalität zu finden. Wir bleiben für Sie vor Ort – bitte halten Sie sich an die Präventionsmaßnahmen.“

Quelle: Facebook / Gruppe:„Was ist passiert?! Ingelheim und Umgebung“