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Virus kann für Tiere tödlich enden

Staupekrankheit breitet sich in Rheinland-Pfalz aus

Das Landesuntersuchungsamt von Rheinland-Pfalz warnt derzeit vor der sogenannten Staupe-Krankheit, die sich im Land immer weiter ausbreitet. Bei Tieren kann das Virus zum Tode führen.

Zahl der Infektionen fast verdreifacht

Rund ein Jahr nach dem ersten Nachweis der Staupekrankheit in Rheinland-Pfalz, breitet sich die Infektion unter Wildtieren im Land weiter aus. Während 2016 bei insgesamt drei Tieren die Infektion nachgewiesen wurden, waren es in diesem Jahr bislang schon acht Fälle, wie das Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz mitteilte. Bei den aktuellen Erkrankungen handele es sich allesamt um Füchse, erklärte eine LUA-Sprecherin am Mittwoch. Demnach kamen sieben der Tiere aus dem Rhein-Lahn-Kreis, eines aus dem Westerwald.

So gefährlich ist Staupe

Seit 2015 werden wieder vermehrt Fälle von Staupe beobachtet, im Oktober vergangenen Jahres waren beispielsweise Tiere im Rhein-Neckar-Kreis befallen. Die Viruserkrankung verläuft tödlich und war einst die verlustreichste Hundekrankheit in Deutschland.

Wildtiere wie Fuchs, Dachs, Waschbär und Steinmarder sowie Haustiere wie Hunde und Katze werden durch Staupe gefährdet. Sie können sich direkt über den Kontakt mit Ausscheidungen infizierter Tiere, Nasen- und Augenausfluss sowie Speichel oder indirekt über Futter (Kadaver), Schuhe oder andere Vektoren mit Staupe anstecken.  Zudem ist eine indirekte Übertragung über verseuchtes Fressen oder Wasser möglich. Der einzige Schutz gegen diese tödliche Viruserkrankung ist eine Impfung.

Wie erkennt man Staupe?

Die für den Menschen ungefährliche Erkrankung geht mit verschiedenen Symptomen einher, erklärt die Kreisverwaltung aus dem hessischen Wetterau:

„Die Infektion mit dem Virus führt zu ganz unterschiedlichen Symptomen, die hauptsächlich die Atemwege, den Magen-Darm-Trakt sowie das Nervensystem des Tieres betreffen. Da sie sich in verschiedenen Organen manifestieren kann, treten völlig unterschiedliche Symptome auf: Erbrechen, Fress-Unlust, Durchfall, eitriger Nasenausfluss, Husten und Atemnot. Ist das Gehirn betroffen, kann es zu epileptischen Anfällen und Lähmungen kommen.“

Staupe breitet sich seit 2008 in Deutschland von Osten her immer weiter Richtung Westen aus.

Quelle: dpa, Mimikama