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Hessen: Pfungstadt

Staubteufel fegt über Feld bei Pfungstadt

Was wirbelt denn dort übers Feld? Das haben sich viele Menschen in Hessen auch gefragt, als plötzlich eine Art Mini-Tornado auf einem Spargelfeld entstanden ist. Was hinter diesem meteorologische Phänomen steckt, erklären wir hier.

So entstehen die Staubteufel

Sie sehen aus wie kleine Tornados, entstehen aber ganz anders: die sogenannten Staubteufel. Sie sind kleine, eng begrenzte Wirbelwinde mit markanten Schläuchen und entstehen meist im Sommer durch das plötzliche Aufsteigen einer heißen Luftblase, die am Erdboden erhitzt wurde, erklärt der Deutsche Wetterdienst. Durch die schnelle vertikale Bewegung bildet sich ein rotierender Luftwirbel. Dieser erinnert an die Schläuche von Tornados. In ihrem Sog wirbeln sie Blätter, Sandkörner, Staub oder auch Heu in die Höhe und werden dadurch auch erst sichtbar. 

Meist bilden sich Staubteufel - oder auch Staubwirbel, Sandwirbel, Kleintrombe, oder Dust-Devil genannt - auf Freiflächen, so wie es auf einem Spargelfeld gestern bei Pfungstadt geschehen ist. Da sie nur eine recht kurze Lebensdauer haben, lösen sich die Luftwirbel auch schlagartig wieder auf. 

Staubteufel auf einem Spargelfeld

Unterschied zu Tornados

Während Staubteufel nur bei schönem Wetter vom Erdboden entstehen, bilden sich Tornados in Schlechtwetterzonen. "Entscheidend dafür sind starke Sonneneinstrahlung, bodennah starke Erwärmung und möglichst wenig Wind," erklärte Meteorologe Thomas Sävert, Experte für Wirbelstürme und Betreiber der "Tornadoliste" in Deutschland gegenüber t-online.de. Außerdem bleiben die Staubteufel eben nur kurze Zeit bestehen und verschwinden nach wenigen Minuten bereits wieder. Auch die Windgeschwindigkeiten bleiben innerhalb der Kleintrombe meistens unterhalb der Orkanschwelle. Allerdings können auch Staubteufel bereits Menschen von den Füßen holen. 

Quelle: DWD, t-online