Wie schütze ich mich vor dem Norovirus?
Rheinland-Pfalz wird in diesem Winter von einer heftigen Norovirus-Welle erfasst. Schuld ist wohl eine neue Virus-Variante. Wir erklären, wie man sich bestmöglich schützen kann.
Rheinland-Pfalz wird in diesem Winter von einer heftigen Norovirus-Welle erfasst. Schuld ist wohl eine neue Virus-Variante. Wir erklären, wie man sich bestmöglich schützen kann.
Wie das Robert-Koch-Institut mitteilte, haben sich die Norovirus-Infektionen in diesem Winter in Rheinland-Pfalz verdreifacht. Schlimmer Durchfall und Erbrechen setzt die Betroffenen oft außer Gefecht, führt zu starkem Flüssigkeitsverlust und ist deshalb vor allem für Kleinkinder, alte Menschen und geschwächte Personen gefährlich.
In diesem Winter infizieren sich laut des Instituts wohl auch deshalb mehr Menschen, weil eine neue Virusvariante umgehe. Allein in der Woche vor Weihnachten wurden 310 Erkrankungen gemeldet, wie aus einer neuen Statistik des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. In den vergangenen Jahren waren es in der Woche vor Weihnachten 60 bis 100 Fälle. Laut einem Bericht des WDR sind aktuell vor allem Menschen in Städten an Rhein und Ruhr gefährdet.
Noroviren werden von Mensch zu Mensch übertragen. Sie gelten als hochansteckend und extrem resistent! Temperaturen bis zu 60 Grad sind für die Erreger kein Problem, sie überleben zudem mehr als zwölf Stunden auf Oberflächen. Selbst viele Desinfektionsmittel können gegen die Erreger nichts ausrichten.
Der Norovirus wird über den Stuhl oder Erbrochenes ausgeschieden und übertragen. Eine Übertragung über Tröpfchen, die sich beim Erbrechen bilden und in die Luft gelangen, ist ebenfalls möglich. Es wird zudem von Infektionen über verunreinigte Speisen, beispielsweise Salate oder Obst, gewarnt.
Besonders tückisch: Erkrankte Personen sind bis zu 48 Stunden nach dem Abklingen der Symptome ansteckend. Im Stuhl können sie sich sogar bis zu zwei Wochen verbreiten!
Gerade jetzt im Winter ist unser Immunsystem häufig geschwächt und kann sich schlechter gegen Krankheitserreger schützen. Es sollte daher minutiös darauf geachtet werden, dass die Wäsche des Betroffenen immer sofort gewaschen wird – am besten bei 90 °C, damit alles abgetötet werden kann. Flächen und Gegenstände sollten mit Desinfektionsmitteln mit nachgewiesener viruzider Wirksamkeit gründlich geputzt werden. Auch eine Händedesinfektion – auch nach Abklingen der Symptome – ist unerlässlich.
Bei einem leichten bis mäßigen Verlauf können Erkrankte zu Hause behandelt werden. Wichtig ist hier vor allem, den hohen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust wieder auszugleichen, da dies Bewusstseins- oder Herzrhythmusstörungen hervorrufen kann.
Säuglinge müssen vermehrt Muttermilch zu sich nehmen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollten Mineralwasser, ungesüßte Kräutertees oder eine dünne Brühe trinken. Außerdem soll immer wieder versucht werden, Kleinigkeiten zu essen, beispielsweise Zwieback. Bei einem stärkeren Verlauf empfehlen Ärzte Elektrolytlösungen aus der Apotheke zu trinken.
Generell gilt: Es ist nie verkehrt zum Arzt zu gehen. Vor allem bei Kindern und älteren Menschen ist Vorsicht geboten. Halten hier die Symptome länger an, muss für einen Flüssigkeitsersatz gesorgt werden. Eine Behandlung im Krankenhaus ist dann unumgänglich.
Quelle: dpa, Bild