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Rheinland-Pfalz: Kirchheim

Obduktionsergebnis da: Schossen Polizisten sieben Mal auf 25-Jährigen?

Nach einem tödlichen Polizeieinsatz am Freitag in Kirchheim an der Weinstraße sind die beiden Leichen obduziert worden.

Sieben Schussverletzungen

Die Rechtsmediziner stellten sieben Schussverletzungen am Leichnam des 25-Jährigen fest, wie die Staatsanwaltschaft Frankenthal am Montagnachmittag mitteilte. Demnach starb der Mann an Blutverlust in Kombination mit einer kollabierten Lunge und eingeatmetem Blut.

Polizisten wurden am Freitag in das pfälzische Dorf zu einer Familientragödie gerufen: Da der Mann die Beamten mit einer Schere angriff, schossen sie auf ihn.

Eine Polizeisprecherin sagte am Montag gegenüber der Rheinpfalz, dass sieben Schussverletzungen nicht bedeuten müssten, dass die Polizisten sieben Mal auf den Mann geschossen hätten.

Unklar, ob Sohn Mutter tötete

Die Mutter hatte die Polizei am Freitag alarmiert und angegeben, ihr Sohn habe einen psychotischen Schub, stehe unter Drogeneinfluss und habe sie angegriffen. Auch sie ist tot. Die Rechtsmediziner haben bei der Frau massive Kopfverletzungen und mehrere Wunden am gesamten Körper festgestellt, die sowohl durch ein spitzes Werkzeug als auch durch Faustschläge verursacht wurden, erklärte die Staatsanwaltschaft weiter. Die Todesursache sei Blutverlust in Kombination mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma gewesen. Schussverletzungen habe der Körper nicht aufgewiesen. Ob die 56-Jährige von ihrem Sohn getötet wurde, werde noch ermittelt, sagte ein Polizeisprecher am Montag.

Polizistin notoperiert

Die zwei Polizisten - eine 31 Jahre alte Frau und ein 56 Jahre alter Mann - sind bei dem Einsatz am Freitag durch Stiche schwer verletzt worden. Die Polizistin musste notoperiert werden. Beide konnten nach Angaben der Staatsanwaltschaft das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen und werden betreut.

Quelle: dpa