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Nordrhein-Westfalen: Düren

Deutsch-türkischer Fußballprofi Naki auf Autobahn beschossen

Der in Düren geborene deutsch-türkische Profi-Fußballer Deniz Naki wurde vergangene Nacht auf der A4 beschossen.

„Ich hatte Todesangst.“

Der deutsch-türkische Fußballprofi Deniz Naki ist eigenen Angaben zufolge in der Nacht zu Montag auf der A4 nahe Düren von einem anderen Auto aus beschossen worden. „Ich habe mich sofort weggeduckt und bin dann rechts auf den Standstreifen gerollt. Ich hatte Todesangst“, sagte der 28-Jährige der Onlineausgabe der Welt. Die Schüsse seien aus einem schwarzen Kombi abgefeuert worden, der auf linken Spur etwas zurückgesetzt gefahren sei.

Schüsse kamen offenbar aus einem schwarzen Kombi

Er sei auf der Spur ganz rechts gefahren, als er plötzlich Schüsse gehört habe. Der schwarze Kombi sei nach der Attacke weitergefahren. Bilder, die Naki dem Bericht zufolge nach dem Anschlag aufnahm, sollen Einschusslöcher am Fenster und nahe eines Reifens seines Wagens zeigen.  

Nach Angaben eines Polizeisprechers vom Montagmorgen ermittelt die Staatsanwaltschaft Aachen wegen eines versuchten Tötungsdeliktes.

Politisch motivierte Tat?

Der frühere Spieler des FC St. Pauli und des SC Paderborn, der in Düren aufwuchs, steht inzwischen bei dem kurdischen Verein Amed Sportif Faaliyetler unter Vertrag, der in der dritten türkischen Liga spielt. Zur Zeit ist er zu Besuch bei seiner Familie in Deutschland.

Naki wurde in der Türkei im Mai 2017 zu einer 18-monatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Ihm wurde Terrorpropaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vorgeworfen.  Im Sommer vergangenen Jahres wurde Naki dem Bericht zufolge während eines Spiels von einem Zuschauer zusammengeschlagen.

Der 28-Jährige spielte früher unter anderem zusammen mit Mats Hummels und Jerome Boateng in der deutschen U21-Nationalmannschaft.

Quelle: dpa