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Rheinland-Pfalz: Dausenau

Der schiefe Turm von Dausenau: Bald auch im Guinessbuch der Rekorde?

Wusstet ihr, dass es in Rheinland-Pfalz einen noch viel schieferen Turm als den weltberühmten in Pisa gibt? Bislang haben es die „scheppen“ Mauern von Dausenau noch nicht ins Guinessbuch der Weltrekorde geschafft – aber vielleicht ändert sich das schon bald?

Wer kennt den schiefen Turm von Dausenau?

Den schiefen Turm von Pisa kennt wohl jedes Kind. Dass in Dausenau an der Lahn einer steht, der noch viel schiefer ist, hat aber noch nicht jeder gehört. Das wiederum könnte sich bald ändern, denn die Dausenauer hoffen immer noch, mit ihrem Turm ins Guinessbuch der Rekorde zu kommen! Ortsbürgermeisterin Michelle Wittler erzählte uns im RPR1.Gespräch, dass man daran in der Vergangenheit schon mehrfach gescheitert ist: „Wir haben es schon zwei Mal versucht – es hieß aber damals, unser Turm sei eine Ruine. Deswegen würde er keinen Eintrag ins Buch erhalten…“

Turm braucht dringend Sanierung

Stichwort Ruine – genau das muss sich jetzt ändern, denn der Turm der mittelalterlichen Stadtmauer von Dausenau ist marode und bröckelt so vor sich hin. In der Vergangenheit hatten sich sogar schon Steine gelöst und waren auf parkende Autos gefallen.

Die notwendige Sanierung ist allerdings teuer, ein sechsstelliger Betrag steht im Raum. Deshalb hofft die Ortsbürgermeisterin auf Unterstützung: „Das was jetzt auf uns zukommt ist erheblich mehr, als wir uns ursprünglich gedacht haben. Wir hoffen, dass wir auch vom Bund unterstützt werden. Auch gerne Spenden an der Stelle…weil so ein kleiner Ort wie Dausenau kann so etwas auf Dauer nicht stemmen.“

Aktuell steht ein anderer Turm im Guinessbuch

Der Turm von Dausenau (5,22 Grad Neigung) ist definitiv schiefer als der Kirchturm im ostfriesischen Suurhusen (5,19 Grad Neigung), der aktuell im Guinessbuch steht. Wenn die Sanierung abgeschlossen ist, stünde einer erneuten Rekordjagd eigentlich nichts mehr im Wege, oder? „Ja, das geht eigentlich relativ simpel, wenn man die Unterlagen zusammen hat“, erklärt Wittler. „Viele Unterlagen liegen bereits vor und ich denke jetzt – aufgrund von den ganzen Arbeiten – würde dann die Neigung nochmal festgestellt werden.“

Der Stachel, den Eintrag ins Guinessbuch verpasst zu haben, sitzt immer noch tief. Das soll den Dausenauern nicht noch einmal passieren - Ob sie’s tatsächlich erneut probieren, soll erst nach der Sanierung entschieden werden.

Wie konnte der Turm derart schief werden?

Der Schiefe Turm von Dausenau an der Lahn gehört zu dortigen mittelalterlichen Stadtmauer. Schon früh führte sein Standort am Hang – teils auf Felsen, teils auf steinigem, lehmhaltigem Boden – zu einer leichten Neigung. Er kippte immer mehr, als daneben die mittelalterliche Mauer samt Stützen teilweise abgebrochen wurde, das Grundwasser mit der Schiffbarmachung der Lahn stieg und vor dem Bau einer Umgehungsstraße mehr Lastwagen vorbeifuhren.