1000 Jahre alter Sarkophag in Johanniskirche geöffnet
Öffnung und Erforschung wird entscheidenden Beitrag zur Geschichte von St. Johannis und Mainzer Stadtgeschichte des 1. Jahrtausends leisten.
Öffnung und Erforschung wird entscheidenden Beitrag zur Geschichte von St. Johannis und Mainzer Stadtgeschichte des 1. Jahrtausends leisten.
Grabungen am Alten Dom St. Johannis fördern immer neue Überraschungen zu Tage. Was mit den Bauarbeiten für eine Fußbodenheizung 2013 begann, ist nun eine archäologische Großgrabung geworden. Die seit dem 18. Jahrhundert evangelische St. Johanniskirche in Mainz hat sich als alter Dom von Mainz entpuppt. Sie gehört aktuell zu den spannendsten Grabungsstätten Deutschlands. Im Mittelschiff ist ein außerordentlich gut erhaltener Sarkophag entdeckt worden.
Forscher haben diesen Sarkophag nun am Dienstag geöffnet. Ein Kran hob die 700 Kilogramm schwere Steinplatte hoch, und die Wissenschaftler begannen sofort mit der Untersuchung. Diese steht unter Zeitdruck, da
sich mit dem Einfall von Sauerstoff in den Sarg der Inhalt verändern kann.
Vor der Öffnung des Grabs nahmen der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und der Präsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, an einer ökumenischen Andacht teil. Zum Abschluss sangen die Teilnehmer das evangelische Kirchenlied mit dem Vers "Gott . gibt uns Segen, Mut und Kraft und lässt das Werk gelingen".
Aufgrund der Gestaltung seines Deckels war ein Forscherteam um den Schweizer Archäologen Guido Faccani schnell davon ausgegangen, dass der Sarkophag circa 1000 Jahre alt sein muss und die im frühen 11. Jahrhundert darin bestattete Person von privilegierter Stellung war - womöglich der Mainzer Erzbischof Erkanbald?