Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
RPR1.Wetter mit Dominik Jung

Deutschland drohen kommende Woche Staub- und Sandstürme!

Die akute Trockenheit ist in der Wetterwelt weiterhin das Thema Nummer 1. Und nun kündigen sich in Deutschland auch noch Sandstürme an. RPR1.Wetterexperte Dominik Jung gibt einen Ausblick.

Strammer Ostwind zieht auf

Es ist bisher einer der trockensten Aprilmonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Seit Wochen hat es keinen ergiebigen Landregen mehr gegeben. Zum Samstag werden im Südwesten sogar bis zu 28 Grad erreicht – Temperaturen die sehr nahe an einen Hitzetag (das wären 30 Grad) liegen. Nächste Woche wird sich der hohe Luftdruck etwas nach Nordeuropa verlagern, dann wird es bei uns nicht mehr ganz so warm, maximal 20 Grad sind dann noch drin.

Doch der Rest bleibt gleich: Täglicher Sonnenschein und die große Trockenheit gehen weiter. Was dann allerdings noch hinzu kommt: Ein strammer Ostwind. „Der macht nicht nur, dass wir die Temperaturen vor allen Dingen im Schatten nochmal deutlich kühler empfinden als die eigentlich sind, der trocknet zudem Felde und Wiesen noch weiter aus. Wie ein Fön bläst er auch noch die letzte Feuchtigkeit aus dem Erdreich. Und damit nicht genug: Es drohen kommende Woche in Deutschland tatsächlich Sand- und Staubstürme“, erklärt RPR1.Wetterexperte Dominik Jung.

Staubwinde könnten für Verkehr extrem gefährlich werden

„Durch den Ostwind, der in Böen auch mal 50 bis 60 km/h erreichen kann, wird vom Erdboden Staub und Sand aufgewühlt. Das führt regional zu Sand- und Staubstürmen, besonders in der Nähe von Ackerflächen und gerade in der Nähe von Verkehrsstraßen kann das schnell sehr gefährlich werden. Binnen Sekunden sinkt die Sicht der Autofahrer auf null und es drohen schwere Unfälle“, so Jung weiter. „Ich erinnere da nur etwa an den schweren Staubsturm im April 2011 bei Rostock. Damals starben zehn Menschen in den Trümmern auf der A19. Genauso eine Wetterlage droht nun ab der kommenden Woche, wenn der Ostwind ordentlich zunimmt. Da sollten besonders Autofahrer sehr wachsam sein. Das kann kurzzeitig zugehen wie in der Wüste.“

Bauern könnten Problem verstärken

Landwirte können bei Feldarbeiten das Problem kurzzeitig noch verstärken, wenn sie mit ihren Traktoren das Erdreich noch zusätzlich aufwühlen, sagt Dominik Jung. „Schon jetzt staubt es hinter den Traktoren stark. Wenn nun noch der starke Ostwind dazukommt, dann werden der aufgewühlte Sand und Staub ordentlich weit geblasen. Landwirte sollten dringend darauf verzichten in der kommenden Woche auch noch ihre Felder zusätzlich aufzuwühlen. Das erhöht nur noch die Fahr der gefährlichen Staubstürme.“

So wird das Wetter in den kommenden Tagen:

Samstag:

erst freundlich, später im Südwesten Gewitter möglich, 15 bis 28 Grad

Sonntag:

im Süden noch Gewitter oder Schauer, sonst trocken 13 bis 25 Grad

Montag:

sonnig und trocken, strammer Ostwind, 11 bis 19 Grad

Dienstag:

viel Sonne und trocken, starker Ostwind, 11 bis 19 Grad

Mittwoch:

Sonnenschein, trocken, starker Wind aus Ost, 15 bis 22 Grad

Donnerstag:

sonnig und trocken. 16 bis 24 Grad

Freitag:

viel Sonnenschein, trocken, 16 bis 24 Grad

Samstag:

viel Sonne, trocken, 17 bis 25 Grad

Sonntag:

viel Sonne, trocken, 16 bis 24 Grad

Quelle: wetter.net / Dominik Jung