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Rheinland-Pfalz: Trier

Prozess nach versuchtem Goldschatz-Raub

Der Fall rund um den Trierer Goldschatz hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, seit dem Morgen wird einem der mutmaßlichen Täter vor dem Trierer Landgericht der Prozess gemacht.

Angeklagt ist ein 28-jähriger Mann, er soll im Oktober 2019 gemeinsam mit zwei Komplizen versucht haben, das Gold aus dem Rheinischen Landesmuseum zu stehlen.

Bei den 2600 Goldmünzen handelt es sich um den weltweit größten Goldschatz der römischen Kaiserzeit. Er ist das Aushängeschild des Museums in Trier.

Die Täter waren nachts über ein Baugerüst ins Museum eingedrungen. Im Münzkabinett gelang es ihnen trotz
brachialer Gewalt aber nicht, den Kubus aus Panzerglas über den Goldmünzen zu öffnen. Sie flüchteten ohne Beute, da die Alarmanlage ausgelöst worden war und die Polizei kam.

Der angeklagte Niederländer konnte anhand einer DNA-Spur, die an einer am Tatort zurückgelassenen Sporttasche gesichert wurde, ermittelt werden. Er wurde aufgrund eines europäischen Haftbefehls in den Niederlanden festgenommen und Mitte Dezember 2020 an Deutschland ausgeliefert. Die Anklage lautet auf versuchten schweren
Bandendiebstahl.

Der Trierer Goldschatz war 1993 überraschend bei Bauarbeiten für ein Parkdeck in der ehemaligen Römerstadt gefunden worden. Sein archäologischer Wert ist nach Angaben der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz unschätzbar.

Da das Münzkabinett sicherheitstechnisch aufgerüstet wird, ist der Goldschatz im Museum derzeit nicht ausgestellt. Er werde wohl im Frühjahr 2022 wieder zu sehen sein, sagte jetzt der Direktor des Rheinischen Landesmuseums Trier, Marcus Reuter. Solange seien die Goldmünzen «an einem geheimen, sicheren Ort» untergebracht.

Quelle: dpa