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Rheinland-Pfalz: Kaiserslautern

Pressekonferenz zu tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten bei Kusel

Unsere RPR1.Reporterin Lea Wegerle war auf der Pressekonferenz bei der Staatsanwaltschaft und der Polizei am Dienstagnachmittag in Kaiserslautern, die über den aktuellen Stand der Ermittlungen im Fall der beiden erschossenen Polizisten informierte. Am Montag waren auf der Kreisstraße 22 bei Ulmet in Kreis Kusel eine Polizeianwärterin und ein Polizist erschossen worden.

Mord wegen Verdeckungsabsicht

Bei der Pressekonferenz herrscht betroffene Stimmung. Polizei und Staatsanwaltschaft können sich auf die Beweggründe der beiden Verdächtigen keinen Reim machen. Offiziell wird ihnen Mord wegen Verdeckungsabsicht vorgeworfen. Die Tatverdächtigen hatten totes Wild in ihrem Auto geladen. Ihnen hätte wegen Jagdwilderei eine Freiheitsstrafe von drei bis fünf Monaten gedroht. Wie jemand dann dazu kommt, auf zwei Menschen zu schießen, wirft viele Fragen auf. Diese sollen durch ein psychologisches Gutachten geklärt werden.

Voraussichtlich keine Verkehrskontrolle

Man geht davon aus, dass es nicht bei einer Verkehrskontrolle passiert ist und die beiden Männer nicht aktiv rausgezogen wurden, weil die Stellen, an denen die beiden Autos standen, untypisch für so eine Kontrolle sei. Heiner Schmolzi, Polizeilicher Leiter des Einsatzes erklärte, dass er davon ausgeht, dass das Fahrzeug bereits dort stand.

An der Straße käme es öfters zu Wildunfällen, weshalb er davon ausgeht, dass der Kastenwagen der beiden Tatverdächtigen schon am Straßenrand stand und die Polizistin und der Polizist nach dem Rechten schauen wollten. Dafür spricht, dass die Polizistin und ihr Kollege in einem Zivilfahrzeug unterwegs waren. Für eine richtige Kontrolle wäre eigentlich die Funkstreife zuständig gewesen.

Mit Schrotflinte und Jagdgewehr geschossen

Die beiden waren nicht in Zivil, sondern in Uniform unterwegs und daher auch bewaffnet. Die 24-jährige Polizistin hat nicht geschossen. Wahrscheinlich hatte sie noch eine Taschenlampe und Führerschein, sowie den Ausweis des 38-jährigen Tatverdächtigen in der Hand, als sie mit einem Kopfschuss getötet wurde. Ihr Kollege konnte zur Waffe greifen und hat sein Magazin mit 14 Schuss komplett leer geschossen. Wer von den beiden Tatverdächtigen geschossen hat, ist noch nicht ganz klar. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass beide geschossen haben. Der Grund sind die vermeintlichen Tatwaffen. Bei einer handelt es sich um eine Schrotflinte, die einmal abgefeuert wurde und zwar auf die Polizistin. Die andere Waffe, ein Jagdgewehr, ist ein sogenannter Ein-Lader. Das heißt, dass nach jedem Schuss händisch nachgeladen werden muss. Dass eine einzelne Person beide Waffen abgefeuert haben soll, ist also fast unmöglich.

Quelle: RPR1.Reporterin Lea Wegerle, Pressekonferenz Polizeipräsidium Westpfalz