Mehrere Erdbeben in Rheinland-Pfalz registriert
Rheinland-Pfalz wurde in den letzten Tagen von mehreren Mini-Erbeben „heimgesucht“. Spürbar waren sie zwar nicht, doch es zeigt, dass sich unter uns gerade tektonisch einiges tut.
Rheinland-Pfalz wurde in den letzten Tagen von mehreren Mini-Erbeben „heimgesucht“. Spürbar waren sie zwar nicht, doch es zeigt, dass sich unter uns gerade tektonisch einiges tut.
In der Nacht von Montag auf Dienstag registrierten die Landesämter Rheinland-Pfalz und Hessen mindestens vier kleine Mini-Beben in der Eifel in 3-13 Kilometern Tiefe. Als Epizentrum wird Andernach angegeben, wie es auf der Seite Erdbebennews heißt.
Am gestrigen Dienstag hat es dann laut „Erdbebennews“ auch in der Pfalz gewackelt: In Bad Dürkheim wurde um kurz vor 19 Uhr ein Beben der Intensität 1,7 gemessen. Offenbar war auch dieses für die Bevölkerung nicht spürbar.
28.10.2019
23:08
1,0
5
Andernach
nicht spürbar
28.10.2019
23:10
1,1
3
Andernach
nicht spürbar
28.10.2019
23:17
1,4
13
Andernach
nicht spürbar
29.10.2019
00:03
1,7
12
Andernach
nicht spürbar
29.10.2019
18:55
1,7
5
Bad Dürkheim
nicht spürbar
Quelle: Erdbebennews / Landesamt für Geologie und Bergbau RLP
Bei den tektonischen Aktivitäten in der Vulkaneifel handelt es sich laut dem Infodienst Erdbebennews um einen Erdbebenschwarm. Die nicht spürbaren Mini-Beben ereigneten sich innerhalb einer Stunde zwischen Andernach-Namedy und Andernach-Kell, etwa vier Kilometer nordöstlich des Laacher Sees.
Es ist kein Geheimnis, dass es unter der Erde in der Eifel „brodelt“. Vor allem im Bereich des Laacher Sees, unter dem eine Magmakammer vermutet wird, kommt es immer wieder zu den Mini-Erdstößen – ein Indiz für mögliche Magma-Bewegungen in kilometerweiter Tiefe.
„Der Erdbebenschwarm liegt unmittelbar östlich der Erdbebensequenz in Wassenach, welche in den vergangenen beiden Jahren aktiv war, meist mit vereinzelten Erdbeben statt ganzen Schwärmen. Diese Erdbebensequenz wurde als eine Folge magmatischer Prozesse in der tieferen Erdkruste interpretiert, also vulkanisch-tektonische Entlastungsbeben aufgrund des Spannungsaufbaus in der Kruste nach magmatischen Deformationen. Ob der Andernach-Erdbebenschwarm ebenfalls indirekt auf magmatische Prozesse zurückzuführen ist, lässt sich aktuell nicht sagen“, erklärt der Infodienst „Erdbeben in Deutschland“ auf seiner Facebook-Seite.
Was klar ist: Die Magma-Kammer unter dem Laacher See ist seit dem Ausbruch vor 11.000 immer noch nicht verschwunden. Es herrscht zwar eine Phase der Ruhe, das Land Rheinland-Pfalz stellt allerdings fest, dass das Terrain weiterhin als unruhig einzustufen ist. Laut dem Kölner Express gehen Experten allerdings davon aus, dass die Befüllung der oberen Magma-Kammer unter dem Laacher See einst etwa 30.000 Jahre gedauert haben könnte, bevor es zum eigentlichen Ausbruch kam. Einen Ausbruch in naher Zeit ist daher nicht zu erwarten.
Quelle: Erdbebennews.de / Landesamt für Geologie und Bergbau RLP/ Express