Frankfurt wird zur Fahrradstadt
Bis zum Jahr 2023 sollen mindestens 45 Kilometer neue Radwege gebaut oder bisherige umgestaltet werden.
Bis zum Jahr 2023 sollen mindestens 45 Kilometer neue Radwege gebaut oder bisherige umgestaltet werden.
Radwege statt Autospuren: In Frankfurt hat der Ausbau zur "Fahrradstadt" begonnen. Nach einem entsprechenden Beschluss der Stadtverordnetenversammlung von Ende August stellte Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) nun am Donnerstag den ersten neu angelegten, leuchtend rot markierten Radweg am nördlichen Mainufer vor.
In der Straße Schöne Aussicht fiel dafür eine von insgesamt drei Autospuren weg. Bis zum Jahr 2023 sollen mindestens 45
Kilometer neue Radwege gebaut oder bisherige umgestaltet werden, auch an großen Straßen wird dies dem Autoverkehr Platz wegnehmen.
Frankfurt gilt mit rund 380.000 Menschen, die an Werktagen zur Arbeit in die Stadt kommen, als deutsche Pendlerhauptstadt. Der Großteil kommt mit dem Auto. Zuletzt hatten unter anderem die Handwerkskammer und die Industrie- und Handelskammer (IHK) scharfe Kritik an dem Konzept geäußert, das auf Verhandlungen mit den Organisatoren des Radentscheids Frankfurt zurückgeht.
Die Verbände fürchten um die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts: Erreichbarkeit und Versorgung der Unternehmen müssten gewährleistet sein. Handwerker müssten ihre Kunden mit dem Fahrzeug erreichen können.
Gestritten wird auch über die Sperrung eines Teils der nördlichen Mainuferstraße für den motorisierten Verkehr, die zunächst auf ein Jahr befristet ist. Oesterling sagte, bisher habe es nach dem Museumsuferfest und zwei großen Messen kaum eine normale Verkehrswoche in der Stadt gegeben. Die tatsächlichen Auswirkungen der Sperrung müssten sich deshalb erst noch zeigen. Ginge es nachihm, könne das gesamte Mainufer verkehrsberuhigt werden.
Quelle: dpa