Ein 21-Jähriger ist am gestrigen Sonntagmorgen in Frankfurt auf dem Dach einer S-Bahn mitgefahren und hat dabei Feuer gefangen. Wie die Bundespolizei laut der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt hat, erlitt er an 25 Prozent seiner Körperfläche Verbrennungen dritten Grades und mehrere Knochenbrüche. Er wurde in eine Spezialklinik nach Offenbach gebracht und ins künstliche Koma versetzt.
Nach ersten Erkenntnissen war der junge Mann gegen 6.30 Uhr am Frankfurter Hauptbahnhof auf das Dach einer S-Bahn geklettert und mitgefahren. Bei der Einfahrt in den S-Bahn-Tunnel sei er zu nahe an die Oberleitung geraten, an der nach Polizeiangaben eine Spannung von etwa 15.000 Volt herrscht. Durch zwei elektrische Schläge fing der 21-Jährige Feuer.
Kontrolleure in der Bahn hatten während der Fahrt zwei Schläge gehört und waren an der Station Taunusanlage ausgestiegen, um nach der Ursache zu schauen. Sie entdeckten schließlich den brennenden Mann auf dem Dach.
Der 21-Jährige fiel dann von der S-Bahn auf den Bahnsteig und habe im Schock zunächst noch versucht wegzulaufen. "Die Kontrolleure konnten den Mann aber einholen und zu Boden bringen", sagte der Bundespolizeisprecher. Sie hätten ihn gelöscht und Erste Hilfe geleistet.
Es sei nicht auszuschließen, dass der Mann auch innere Verletzungen erlitten habe, so der Bundespolizeisprecher. Da der 21-Jährige ins künstliche Koma versetzt wurde, habe man ihn noch nicht zu den Hintergründen des Vorfalls befragen können. Bisher wisse man nur, dass er in einem Frankfurter Hotel wohne und allein unterwegs war.
Durch den Notarzteinsatz kam es zu zahlreichen Verspätungen im S-Bahn-Verkehr.
Quelle: dpa