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"Man könnte nur noch weinen"

Ministerpräsidentin Dreyer zur Katastrophenlage in RLP

Die Unwetterlage mitsamt immensen Hochwasser versetzt Rheinland-Pfalz noch immer in Schock und macht zutiefst betroffen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) äußerte sich zur angespannten Katastrophenlage in Rheinland-Pfalz, als sie am Freitagmorgen die Trierer Berufsfeuerwehr Leitstelle besuchte.

Keine Entwarnung in Sicht

Während eines Besuches bei der Leitstelle der Berufsfeuerwehr in Trier richtete die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer am Freitag Worte an ganz Rheinland-Pfalz, wie die dpa berichtet: „Die Lage ist weiterhin extrem angespannt in unserem Bundesland. Das Leid nimmt auch gar kein Ende“. Die offizielle Zahl der Todesopfer liegt bei 60, allerdings kann sie jederzeit steigen. Überall dort, wo der Wasserpegel momentan sinkt, können Menschen gefunden werden, die in den reißenden Strömen ertrunken sind. „Und da könnte man eigentlich nur noch weinen. Das ist ein Horror. Das ist alles ganz, ganz schlimm, wenn Existenzen berührt sind. Wenn Häuser kaputt sind, wenn Straßen aussehen, wie wir das gesehen haben - aber das Menschensterben bei dieser Katastrophe, das ist wirklich ganz furchtbar“, hielt Dreyer fest.

Noch unzählige Personen vermisst

Zu der Anzahl der vermissten Personen gibt es momentan gänzlich unterschiedliche Zahlen und einen Gesamtüberblick zu bekommen, ist äußert schwierig. Auch dies bestätigt die Ministerpräsidentin gegenüber der dpa: „Wir können die auch im Moment nicht wirklich verifizieren, weil wir natürlich wirklich hoffen und beten, dass viele davon einfach Menschen sind, die aufgrund der permanenten Störung des Mobilfunks, der Nichterreichbarkeit der Menschen, dass das einfach dadurch verursacht ist.“

Besondere Evakuierungsmaßnahmen in Trier-Ehrang

Für die Rettung der betroffenen Personen sind Einsatzkräfte dauerhaft im Einsatz. Vor allem im Kreis Ahrweiler, Teilen der Eifel, dem Kreis Trier-Saarburg und in Trier selbst. Die Leistung, die die Einsatzkräfte in solch schweren Zeiten erbringen ist für Dreyer „unglaublich“. Wenn im Trierer Stadtteil Ehrang 1000 Einwohner*innen sowie ein Altenheim und ein Krankenhaus evakuiert werden mussten, ist die Katastrophenlage in Rheinland-Pfalz für die Ministerpräsidentin „dramatisch“, wie die dpa mitteilte.

Glücklicherweise konnte der Chef der Trierer Berufsfeuerwehr, Andreas Kirchartz, am Freitag mitteilen, dass das Wasser in Trier-Ehrang zügig abfließe und stellte gegenüber der dpa fest: „Es werden immer mehr Straßen frei.“ Der Weg der Anwohner*innen zurück in ihre Häuser hängt allerdings noch von einer Prüfung der Statiker ab, wie Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) erklärte. Allerdings kann er diesbezüglich baldige Nachrichten in Aussicht stellen: „Das versuchen wir heute zu realisieren.“