Hoch warb für das Boostern der Über-60-Jährigen „mit dem gerade verfügbaren Impfstoff“. Die Impfquote bei den über 18-Jährigen liege in Rheinland-Pfalz deutlich über 85 Prozent, „so wie wir das immer wollten“.
Die Corona-Impfung ist nach Plachters Einschätzung „im Prinzip sehr gut wirksam und schützt Geimpfte gegen schwere Covid-19-Erkrankungen und mildert den Krankheitsverlauf ab“. Allerdings habe man gelernt, dass die Corona-Impfung nicht vor einer Infektion und auch nicht vor einer Weitergabe des Virus an andere schütze. „Meiner Ansicht nach werden das auch künftige Impfstoffe nicht leisten. Das schafft übrigens auch die Influenza-Impfung nicht“, betonte er.
Der geplante neue, an die Omikron-Variante angepasste Impfstoff werde nach den derzeit vorliegenden Studien etwas besser wirken, aber keinen sehr großen Unterschied machen, erklärte Plachter weiter. Eine Auffrischungsimpfung im Herbst könnte dennoch sinnvoll sein.
Generell spricht sich der Virenexperte für ein Umdenken beim Thema Impfen aus. „Wir können uns nicht alle drei Monate impfen lassen. Das ist keine Strategie für die Zukunft. Wir müssen lernen, mit Sars-Cov2 zu leben“, betonte er. Generell könnte ein Vorgehen ähnlich wie bei der Influenza mit Auffrischungsimpfungen im Herbst – möglicherweise mit modifizierten Impfstoffen - sinnvoll sein. Bei Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen oder einer eingeschränkten Immunabwehr müsse aber grundsätzlich der behandelnde Arzt patientenbezogen über eine Impfung entscheiden, das könne auch die Ständige Impfkommission nicht in einem starren Schema festlegen.
Quelle: dpa