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Rheinland-Pfalz: Mainz

Bagger stößt auf Massengrab

Bauarbeiter sind in Mainz offenbar auf ein Massengrab aus dem 19. Jahrhundert gestoßen.

Alle Knochen sollten im Boden verbleiben

Es handele sich vermutlich um über tausend Skelette, erklärte Jens Dolata, Archäologe bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, am Dienstag laut der dpa. Ein Schützenverein plant den Angaben zufolge, dort einen Schießstand zu errichten. Ein Bagger habe einige Skelette mit der Schaufel aus der Erde gebuddelt und dabei beschädigt. 

Die Toten sind laut Dolata in mehrreihig würdevoll bestattet worden. Es brauche nun eine konstruktive Lösung. Nächste Woche Montag soll es eine Baubesprechung mit Vertretern des Schützenvereins, dem Bauherrn und Architekten geben. Um die Totenruhe nicht weiter zu stören, sollten möglichst alle Knochen im Boden verbleiben, so Dolata weiter. Alle Skelette umzubetten, sei eigentlich nicht möglich.

Handelt es sich um tote Soldaten?

Laut ersten Untersuchungen könnte es sich bei den entdeckten Verstorbenen um französische und deutsche Soldaten handeln, die vor nunmehr 200 Jahren nach der Volksschlacht Leipzig der Typhus-Epidemie zum Opfer gefallen waren. Damals sind schätzungsweise 18. 000 Menschen an der Krankheit gestorben.

Quelle: dpa