Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Nordrhein-Westfalen: Köln

Sechsjährige nach Operation Tod: Großfamilie bedroht Arzt

Ein sechs Jahre altes Mädchen ist nach einer Herzoperation in der Kölner Uniklinik verstorben. Daraufhin bedrohten rund 200 Angehörige ihrer serbischen Großfamilie den Chefarzt. Die Polizei musste mit einem Großaufgebot anrücken.

Mädchen stirbt nach Herz-OP

Rund 200 Angehörige des verstorbenen Mädchens machten ihrem Ärger Luft. 20 Streifenwagen mussten daraufhin ausrücken, um die Krankenhausmitarbeiter zu schützen.

Die Großfamilie forderte eine Obduktion, sie konnten sich den Tod der Sechsjährigen nicht erklären. Ein Onkel des Kindes sagte gegenüber dem Express: „Die Kleine wurde zum vierten Mal am Herzen operiert. Der Arzt sagte nach der OP, dass alles gut verlaufen sei.“

Allerdings verstarb seine Nichte einen Tag später, am vergangenen Donnerstag. Es soll zu Komplikationen gekommen sein, wodurch die Sechsjährige durch einen Sauerstoffmangel schwerste Hirnschäden erlitten habe. Sie war kurze Zeit später tot. Die 200 Angehörigen drohten daraufhin dem Chef-Arzt der Uniklinik Köln ebenfalls mit dem Tod, dieser hatte jedoch nichts mit dem operativen Eingriff zu tun.

Obduktion soll Klarheit schaffen

Der stellvertretende Pressesprecher der Uni-Klinik Köln sagte, dass sie regelmäßig mit Menschen in schicksalhafter Ausnahmesituation zu tun hätten, die äußerst emotional werden können. Dafür habe man auch Verständnis. Allerdings wurden in diesem Fall deutlich die Grenzen überschritten, fügte er hinzu. Ihnen bliebe nichts anderes übrig, als die Polizei zu verständigen.

Nun werden Ermittlungen bei ungeklärter Todesursache eingeleitet. Die Klinik unterstützt, laut eigenen Aussagen, das Vorgehen der Staatsanwaltschaft uneingeschränkt. Das entspreche der normalen Praxis.

Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte die Leiche. Die Obduktion soll nun klären, warum die Sechsjährige gestorben ist. Die Familie wird nun nach eigenen Angaben die Ergebnisse abwarten.

Quelle: Express