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Rheinland-Pfalz: Mainz

Friseure wieder offen - mehr Schüler zurück im Unterricht

Es darf wieder frisiert, noch mehr geshoppt und auch in Klassenräumen gepaukt werden: Am heutigen Montag greifen weitere Lockerungen in der Coronakrise in Rheinland-Pfalz.

Mehr Schüler unterwegs, mehr Läden geöffnet

So dürfen zum Beispiel die Friseursalons im Land unter strengen Auflagen wieder öffnen. Auch für den Einzelhandel greifen weitere Erleichterungen: Geschäfte können wieder unabhängig von ihrem Sortiment und ihrer Verkaufsfläche ihre Türen wieder aufmachen.

Am Montagmorgen werden zudem wieder deutlich mehr Schüler unterwegs sein, denn der nächste Schritt der schrittweisen Wiedereröffnung der Schulen steht an. Es geht um rund 130 000 Schülerinnen und Schüler im Land, darunter 34 000 in den vierten Grundschulklassen, 26 000 an den Realschulen plus, 18 500 in Integrierten Gesamtschulen und 40 000 an Gymnasien. Bei den weiterführenden Schulen sind dies im wesentlichen die Jugendlichen ab der 9., 10. oder 11. Klasse.

In der Vorwoche hatte zunächst der Präsenzunterricht für Schüler der Prüfungsklassen wieder begonnen, neben Berufsschülern kehrten seinerzeit Abiturienten der Gymnasien mit achtjähriger Schulzeit (G8) zurück.

Andrang in Friseursalons erwartet

Endlich wieder Haare schneiden oder tönen lassen - ab heute öffnen Friseure in der Coronakrise wieder. Der Ansturm auf Termine ist groß. Wegen der strengen Vorgaben wird sich aber Einiges ändern.

Zur Wiedereröffnung der Friseursalons in Deutschland nach der wochenlangen Zwangspause rechnet das Handwerk mit einem Kundenansturm. "Es wird einfach einen Run geben", sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, Jörg Müller, der Deutschen Presse-Agentur. Wegen der Auflagen können aber weniger Menschen gleichzeitig bedient werden. So müssen laut Müller etwa viele Salons wegen des
vorgeschriebenen Mindestabstands mit weniger Stühlen auskommen.

Mit den Vorgaben wird außerdem das Haarewaschen für alle Kunden Pflicht. So sollen mögliche Viren in den Haaren abgetötet werden. Die Friseure müssen sich Müller zufolge deshalb auf mehr Zeit für jeden einzelnen Kunden einstellen. Auch das führe dazu, dass weniger Kunden bedient werden können. Der Vorsitzende der Hamburger Friseur-Innung, Birger Kentzler, verwies darauf, dass diese Maßnahme Kunden abschrecken werde: "Es gibt einen Haufen Leute, die wollen das Waschen der Haare im Salon nicht bezahlen."

Keine "gesichtsnahen Dienstleistungen"

Kunden werden sich auch auf einige Abstriche einstellen müssen. "Gesichtsnahe Dienstleistungen wie Augenbrauen- und Wimpernfärben, Rasieren und Bartpflege dürfen derzeit nicht ausgeführt werden", heißt es in den Vorgaben. Das trifft etwa die auf Bärte spezialisierten Barber besonders. Sie können in Zukunft nur Herrenhaarschnitte anbieten.

Und auch die restlichen Salons werden nach Ansicht des Verbands Auswirkungen der Auflagen auf ihren Umsatz spüren. Die vorgeschriebenen Einmalhandschuhe und Mundschutze seien etwa aufgrund der hohen Nachfrage zurzeit teuer, und das belaste die Betreiber, sagte Müller.

Angesichts immenser Einnahmenausfälle während der Zwangspause prognostiziert der Fachverband Friseur und Kosmetik Baden-Württemberg eine Marktbereinigung in der Branche. "Von Insolvenz sind insbesondere Betriebe ohne Rücklagen bedroht", so Landesgeschäftsführer Matthias Moser.

Der RPR1.Corona-Kompass am Montag

Friseur, Spielplätze, Schulen: Die neuen Lockerungen in Rheinland-Pfalz.

Quelle: dpa