Kritik an Antifa nach Demo in Kandel
Etwa 2000 Menschen demonstrierten am Samstag in Kandel gegen rechtspopulistische Parolen. Im Nachgang wirft die Polizei der linken Antifa hohe Aggressivität vor.
Etwa 2000 Menschen demonstrierten am Samstag in Kandel gegen rechtspopulistische Parolen. Im Nachgang wirft die Polizei der linken Antifa hohe Aggressivität vor.
Bei dem Einsatz seien entgegen ersten Meldungen nicht drei, sondern acht Beamte leicht verletzt worden, teilten Vertreter der Polizei in einer Zwischenbilanz am Dienstag in Ludwigshafen mit. Zudem seien Beamte aus dieser Gruppe heraus mit drei bis vier Knallkörpern beworfen worden, die erhebliche Verletzungen verursachen könnten. Bislang gebe es 14 Anzeigen, elf gegen Vertreter des linken und drei gegen Anhänger des rechten Spektrums.
Polizeiführer Kuntze sagte, die derzeitigen Anzeigen beträfen Körperverletzung, Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und Widerstände. Es sei davon auszugehen, dass die Zahl noch deutlich steige, weil die Beamten noch Videoaufzeichnungen auswerteten. Um die Delikte abzuarbeiten, werde bei der Polizeidirektion Landau eine Ermittlungsgruppe eingerichtet.
Seit dem Tod des Mädchens Mia Ende Dezember kommt es in Kandel immer wieder zu Demonstrationen, vor allem von flüchtlings- und islamkritischen Organisationen. Die 15-Jährige war mutmaßlich von ihrem Ex-Freund erstochen worden, einem Flüchtling aus Afghanistan.
Am Samstag waren etwa 2000 Menschen einem Aufruf des Bündnisses «Wir sind Kandel» gefolgt und hatten friedlich gegen Hass und Hetze demonstriert. Die Aktion, zu der sich auch 250 bis 300 Anhänger der Antifa eingefunden hatten, richtete sich auch gegen eine Kundgebung der rechtspopulistischen Initiative «Kandel ist überall», die unter anderem eine Schließung der deutschen Grenze fordert.
Die nächste Demonstration ist für den 7. April angemeldet.
Quelle. dpa