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Baden-Württemberg: Sinsheim

Mitarbeiter betitelt Kollegen als „Buschmann“

Ein rassistisches Video aus einem Betrieb im baden-württembergischen Sinsheim sorgt derzeit für große Empörung im Netz. Ein Mitarbeiter demütigt darin seinen aus Afrika stammenden Kollegen und nennt ihn „Buschmann“, doch mit Konsequenzen seines Arbeitgebers muss er vorerst nicht rechnen.

Rassistisches Video sorgt für Aufregung im Netz

Ein Mitarbeiter einer Stahlfirma in Sinsheim filmt sich dabei, wie er seinen Arbeitskollegen, der aus Afrika stammt, als „Buschmann“ betitelt. Außerdem bietet er ihm an, mit ihm zwei Paddel kaufen zu wollen, damit er von Italien zurück nach Afrika paddeln könne. Der Kollege arbeitet indessen ruhig weiter und wehrt sich: „Ich will nicht. Ich habe schon“.

Das Video fand nach Informationen der „Rhein-Neckar-Zeitung“ über einen Bekannten des Arbeitsnehmers seinen Weg auf Twitter und löste dort einen Shitstorm aus, berichtet der „Stern“. Nutzer machen ihrem Ärger über derlei Äußerungen Luft: „Dieser Rassismus ist perfide und widerlich“. Eine andere Nutzerin schreibt: „Ich hasse diese Welt“.

Das Unternehmen selbst erhält seit der Veröffentlichung zahlreiche Anrufe und negative Internet-Bewertungen. Nutzer gaben der Firma auf Google eine neue Kategorie und bezeichnen sie als „Öffentliche Toilette“.

Mitarbeiter wurde abgemahnt

Wütend seien die Twitter-Nutzer vor allem darüber, dass das Unternehmen den rassistischen Mitarbeiter nur abgemahnt habe, große Konsequenzen scheine es nicht zu geben.

Mit deutlichen Worten distanzierte sich der Geschäftsführer der Stahlfirma von den Äußerungen ihres Mitarbeiters: „Wir verurteilen das Erstellen sowie die Verbreitung der im Video gezeigten Inhalte. Das Video gibt in keiner Weise die Unternehmenskultur wieder, die in unserem Unternehmen seit Unternehmensgründung gelebt wird.“ Gegenüber der „Rhein-Neckar-Zeitung“ sagte dieser zudem, dass die Kollegen ein gutes Verhältnis zueinander hätten. Sie würden sich „mögen und schätzen“, berichtet der „Stern“. Ob dem Mitarbeiter, der vorerst weiter beschäftigt wird, mit drastischeren Schritten rechnen muss, könne der Firmenchef derzeit nicht sagen.

RPR1. hat sich bewusst dagegen entschieden, die Aufnahmen auf rpr1.de zu zeigen. Das Video kann hier angesehen werden.