Die Kritiker von Kardinal Woelki dürften enttäuscht sein, dass er nicht vom Papst abberufen wurde. Jedoch können die Auszeit und der Einsatz eines Administrators auch so gewertet werden, dass ihm eine vollständige Rehabilitierung versagt wurde.
Das Erzbistum Köln steckt seit mehr als einem Jahr in einer tiefen Krise, die von einer Welle an Krichenaustritten begleitet wird. Zu der Krise kam es, als Woelki ein von ihm in Auftrag gegebenes Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsvorwürfen nicht veröffentlichen wollte. Er gab dafür rechtliche Gründe an. Der Kardinal und die wichtigsten Gremien des Bistums entfremdeten sich durch die entstandenen Streits zusehends.
Der Papst reagierte in dem er zwei Bevollmächtigte des Erzbistums entsandte. Diese befragen unter anderem Missbrauchsopfer und fertigten einen Untersuchungsbericht für Papst Franziskus an.