Jugendliche wegen Anschlagsverdacht vor Gericht
Sieben Monate nach ihrer Festnahme hat in Mannheim ein Prozess gegen zwei Jugendliche wegen des Verdachts eines geplanten islamistisch motivierten Anschlags begonnen.
Sieben Monate nach ihrer Festnahme hat in Mannheim ein Prozess gegen zwei Jugendliche wegen des Verdachts eines geplanten islamistisch motivierten Anschlags begonnen.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten im Alter von 16 Jahren und 17 Jahren Verabredung zum Mord vor. Sie sollen einen Anschlag im Landkreis Aschaffenburg (Bayern) geplant haben, um in einer öffentlichen Einrichtung viele «Ungläubige» zu töten.
Die Hauptverhandlung vor der Großen Jugendkammer begann heute mit Verlesung der Anklageschrift in nicht öffentlicher Sitzung. Das Landgericht Mannheim hat bis Oktober noch 13 Prozesstage angesetzt.
Die Jugendlichen waren am 8. Dezember 2016 festgenommen worden und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Der eine stammt aus Mannheim, der andere aus Aschaffenburg. Bei einem Telefonat sollen beide beschlossen haben, sich Schusswaffen für einen Anschlag zu besorgen. Bei Durchsuchungen wurden unter anderem Flaggen der Terrormiliz Islamischer Staat sowie islamistisches Propagandamaterial gefunden.
«Es bestehen keine Anhaltspunkte, dass die Beschuldigten zum jetzigen Zeitpunkt in der Lage gewesen wären, die in Verdacht stehenden Planungen umzusetzen. Allerdings stellt auch schon die Verabredung eines Verbrechens eine Straftat dar», teilten die Behörden kurz nach der Festnahme mit.
Ob wirklich akute Gefahr von den Jugendlichen ausging, gilt Beobachtern zufolge als nicht völlig geklärt. «Es bestehen Hinweise, dass bei den Beschuldigten psychische Erkrankungen vorliegen», hieß es vonseiten der Justiz im Dezember.
Quelle: dpa/ Landgericht Mannheim