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Tausende Anzeigen in Rheinland-Pfalz eingegangen

Wut vom Bürgersteig: Immer mehr private Anzeigen wegen Falschparken

Wer in Rheinland-Pfalz Probleme mit Falschparker*innen hat, der nimmt die Sache immer häufiger selbst in die Hand. Die Tendenz für gemeldete Verstöße aus der Bevölkerung geht deutlich nach oben – und das meisten mit Erfolg.

Privatanzeigen teilweise verdoppelt

Wer kennt es nicht? Ob als zu Fuß, mit dem Rad oder Auto: Immer wieder regt man sich im Straßenverkehr über Autos auf, die offensichtlich regelwidrig abgestellt wurden. Deshalb hat die dpa bei den Kommunen nachgefragt, wie viele „Jedermanns-Anzeigen“ eigentlich eingehen. Und die Zahl ist kräftig gestiegen! In Speyer haben sich die Anzeigen von 555 im Jahr 2020 auf 971 Anzeigen 2021 fast verdoppelt! Das liegt laut Sprecherin Lisa-Marie Eschenbach vor allem daran, dass sich die Möglichkeit „inzwischen verstärkt herumgesprochen“ haben.

Niedrige Hemmschwelle

Hand in Hand mit den Hinweisen geht auch die Tatsache, dass es mittlerweile einfacher geworden ist, diese weiterzugeben. In Ludwigshafen kann man beispielsweise auf der Homepage der Start mit einem elektronisch ausgefüllten „Zeugenanhörungsbogen“ gegen die Falschparker*innen vorgehen. Und in Trier braucht es nicht viel mehr als zwei oder drei Bilder mit erkennbaren Kennzeichen und schon kümmern sich die Beamt*innen um das Problem. In Mainz reicht eine Anzeige sogar „formlos per Schreiben oder auch E-Mail.“

Hohe Erfolgsquote

Und die Meldungen führen tatsächlich zu Ergebnissen und verlaufen nicht einfach so im Sand. In Ludwigshafen wird jede korrekte Anzeige geahndet und mit einem Bußgeld von 50 oder 55 Euro bestraft! Und nur als Größeneinordnung: In Trier führten 615 Anzeigen zu 541 Bestrafungen. Und bei den übrigen handelte es sich meist nicht um unbegründete Hinweise, sondern es läge an unzureichenden Beweismitteln, wie die dpa von Stadtsprecher Michael Schmitz erfahren hat. Besonders beliebt sich auch Hinweise über die App „WegeHeld“, die direkt die Mails an die Behörden generiert.

Quelle: dpa