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Hund beißt 2-jähriges Mädchen lebensgefährlich ins Gesicht

Am Montagnachmittag, den 06.06.2022, wurde ein Kleinkind in einer Wohnung in Rahlstedt von einem Hund angegriffen und lebensgefährlich verletzt.

Oma und Mutter versuchten erfolglos Kind zu befreien

Anwohner eines Mehrfamilienhauses in der Straße „Am Knill“ in Rahlstedt wurden durch lautstarke Hilfeschreie aus einer Wohnung aufmerksam und alarmierten sofort die Polizei.

Schon wenige Minuten später traf die Polizei ein und begab sich direkt zu besagter Wohnung. Dort versuchten gerade die Mutter und die Oma eines Kleinkindes, einen Hund, der sich in das 2-jährige Mädchen verbissen hatte, loszubekommen. Mit Hilfe der Polizeikräfte gelang es schließlich das Kind aus dem Biss zu befreien. Dem Hund wurde ein Maulkorb angelegt und er wurde in ein anderes Zimmer der Wohnung gebracht.
 

Lebensgefährliche Gesichts- und Kopfverletzungen

Das kleine Mädchen erlitt durch die Bisse lebensgefährliche Gesichts- und Kopfverletzungen. Es wurde sofort durch eine Rettungswagenbesatzung unter notärztlicher Begleitung in ein Krankenhaus gebracht. Eine sofortige Notoperation konnte den Zustand des Kleinkindes stabilisieren. Lebensgefahr besteht nicht mehr.

Die Großmutter wurde durch Hundebisse am Bein verletzt und wurde ebenfalls mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus transportiert.
 

Hund gehört Familienangehörigen

Nach aktuellem Ermittlungsstand ist der Besitzer des Hundes ein Familienangehöriger, der das Tier durch seine momentane Abwesenheit zur Betreuung seinen Verwandten überlassen hatte. Der Hund soll sich am Nachmittag selbständig zu dem 2-jährigen Mädchen begeben haben und es unmittelbar aus noch ungeklärter Ursache angegriffen haben.
 

Veterinäramt eingeschaltet

Der Hund, bei dem es sich nach ersten Ermittlungen nicht um eine aufgeführte Hunderasse gemäß des „Hamburgischen Gesetz über das Halten und Führen von Hunden“ (Hundegesetz) handeln soll, wurde durch die Polizei sichergestellt und von den miteingesetzten Diensthundeführern zu weiteren Verwahrung in das Tierheim in der Süderstraße gebracht.

Das Veterinäramt des Bezirksamtes Wandsbek prüft den weiteren Verbleib des Tieres.
 

Seelsorge für Familie und Anwohner*innen

Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen am Einsatzort wurden die Anwohner*innen und weitere Familienangehörige durch das Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes seelsorgerisch betreut.
 

Quelle: Polizei Hamburg

Update 08.06.2022: 

Der Hund, bei dem es sich offenbar um einen Bulldog-Mischling handelte, ist den Behörden schon länger bekannt. Bereits 2019 habe das Tier einem siebenjährigen Mädchen in Wandsbek ins Ohr gebissen, wie das Bezirksamt Wandsbek mitteilte.

Nach der Attacke reagierte das Veterinäramt: Der Hund wurde eingeschläfert. Gegen die Mutter und die Großmutter des Kindes werde jetzt wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt, sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün.

Quelle: NDR