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Rheinland-Pfalz: Bruchmühlbach-Miesau

Host Eckel wird beigesetzt

Fußball-Idol Horst Eckel wird heute Nachmittag in seiner Heimatgemeinde Bruchmühlbach-Miesau beerdigt.

Zu der Trauerfeier im Ortsteil Vogelbach werden Prominente aus dem Sport und auch Fans des 1. FC Kaiserslautern erwartet.

Der Weltmeister von 1954 war am vergangenen Freitag im Alter von 89 Jahren als letzter Spieler jener Mannschaft gestorben, die das «Wunder von Bern» vollbrachte.Eckel hinterlässt seine Frau Hannelore, mit der er 64 Jahre lang verheiratet war, sowie seine Töchter Dagmar und Susanne und zwei Enkelkinder.

Der langjährige Spieler des FCK gehörte als Jüngster mit 22 Jahren jener Mannschaft von Kapitän Fritz Walter an, die das Endspiel 1954 im Dauerregen gegen den großen Favoriten Ungarn nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 gewann.

Die einstigen Helden vom Betzenberg

Vor dem Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg in Kaiserslautern sind die Lauterer WM-Helden von 1954 als Statuen verewigt.  Zum damaligen WM-Kader unter Trainer Sepp Herberger gehörten 1. FCK-Spieler wie Fritz Walter, Ottmar Walter, Werner Lieberich, Werner Kohlmeyer und ihr Nesthäkchen Horst Eckel.

In einem Interview im Oktober 2020, kurz bevor Fritz Walter 100 Jahre alt geworden wäre, sagte Eckel, dass er hoffe, seinen Freund Fritz irgendwann im Himmel wiederzusehen. «Dann machen wir weiter mit dem Fußball, wie wir es früher gemacht haben. Es war eine schöne Zeit», sagte er.

Eine Legende, die in Erinnerung bleibt

Im November 2016 war Eckel beim Sportpresseball in Frankfurt unter großem Applaus auf die Bühne gebeten worden. An diesem Abend erhielt Joachim Löw eine Auszeichnung als „Legende des Sports“ und Miroslav Klose, der auch früher Spieler beim 1. FCK war, überreichte dem Fußball-Bundestrainer die Trophäe. Alle drei Weltmeister standen Arm in Arm im Ballsaal. Joachim Löw erinnerte an diesem Abend noch mal an das «Wunder von Bern». «Ich war damals noch nicht geboren. Aber ich habe Horst

Eckel schon häufiger getroffen und ihm immer gebannt zugehört», wie er sagte. «Dieser erste WM-Titel 1954 hat nicht nur für den deutschen Fußball eine große Bedeutung, sondern auch für die deutsche Geschichte. Das war großartig. Das bleibt!»

Bescheidenes Leben und große Anerkennungen

Horst Eckel wurde immer als strebsam, bescheiden, mannschaftsdienlich, diszipliniert, bodenständig wahrgenommen. Die finanziellen Sorgen und der sportliche Abstieg des 1. FC Kaiserslautern machten ihm zu schaffen. Es schmerzte ihn sehr, dass er als Corona kam, nicht mehr ins Fritz-Walter-Stadion konnte.

Nach seiner aktiven Zeit als Fußballer studierte der gelernte Werkzeugmacher auf dem zweiten Bildungsweg Kunst und Sport. Ab 1973 arbeitete er als Realschullehrer. Als «Held von Bern» betitelt zu werden, hat ihn immer gestört. «Ich bin doch ein ganz normaler Mensch geblieben», wie er bescheiden sagte.

Als der Film „Das Wunder von Bern“ gedreht wurde, beriet Eckel den Regisseur Sönke Wortmann. Eckel  bekam 2004 das Große Bundesverdienstkreuz. Seit 1997 war er Botschafter der «Sepp-Herberger-Stiftung» und hatte auch eine eigene Stiftung zur Bildungsförderung.

Quelle: dpa

Die Beerdigung fand am 09.12.2021 statt.