Größeres Hochwasser? Brisante Wetterlage möglich
Nach der Hitze kommt der Regen? RPR1. Wetterexperte Dominik Jung hat sich die Wetterlage für euch ganz genau angeschaut!
Nach der Hitze kommt der Regen? RPR1. Wetterexperte Dominik Jung hat sich die Wetterlage für euch ganz genau angeschaut!
„Das ist aktuell eine sehr ungewöhnliche Wetterlage in Deutschland. So eine lange und ausgeprägte Hitzewelle in Ostdeutschland und das so spät im Jahr hat Seltenheitswert. Auch im Westen muss man aktuell nicht frieren. Trotz Regenschauer und Gewitter ist es dort warm, teilweise werden trotz Regens bis zu 26 Grad gemessen. Dazu ist es sehr schwül. Abkühlung ist auch dort weit und breit nicht in Sicht. Aktuell (Mittwoch, 4. September, 15 Uhr) messen wir im brandenburgischen Wiesenburg 34,7 Grad und damit ist es im Osten aktuell noch heißer als gestern. Die 30-Grad-Marke wird dort auch in den kommenden Tagen täglich fallen, weitere Tropennächte sind zu erwarten. Spannend wird es dann ab Sonntag bzw. Montag. Der trockenen und heißen Hitze im Osten, stehen schwülwarme Luftmassen über Westeuropa gegenüber. Mittendrin könnte sich eine brisante Unwetterlage mit viel Regen ausbilden. Das zeigen aktuell einige Wettermodelle. Allerdings ist die exakte Lage des Regenschwerpunktes heute natürlich noch total unsicher. Das europäische Wettermodell ECMWF sieht den Regenschwerpunkt zwischen Frankreich und Deutschland, genau in der grenznahen Region. Dort werden derzeit gefährliche Regensummen berechnet, 200 bis 300 Liter von Sonntag bis Dienstag. Eine größere Hochwasserlage wäre die Folge, wenn es denn so kommen würde. Betroffen wären auch deutsche Flüsse wie etwa die Mosel. Dort aktuell ist das nur ein erster Trend“ erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met (www.qmet.de) gegenüber dem Wetterportal wetter.net (www.wetter.net).
Morgen kann sich die warme und heiße Luft wieder bis in den Westen ausdehnen. Nachmittags ist es im Osten trocken und heiß, im Westen brodeln die nächsten Gewittertürme empor. Die Höchstwerte erreichen bis zu 33 oder 34 Grad im Osten und bis zu 32 Grad im Westen.
Der Freitag bringt dem Westen weiterhin schwülwarme Luftmassen und zahlreiche Schauer, Gewitter und leider auch Unwetterpotenzial durch Starkregen. Der Samstag wird der schönste Tag vom gesamten Wochenenden. Überall scheint die Sonne und es ist hochsommerlich heiß mit Spitzenwerten um 28 bis 34 Grad.
Ab Sonntag wird es dann kritisch. Im äußersten Westen kommen neuen Gewitter auf, diese fallen unwetterartig aus, können Starkregen bringen. Im Osten bleibt es dagegen sehr heiß, sonnig und trocken. Montag und Dienstag liegt die Wettergrenze weiterhin genau über Deutschland, nach Osten Sonnenschein und Hitze, nach Westen schwülwarm und Dauer- sowie Starkregen. An der Grenze zu Benelux und Frankreich steigt aufgrund des starken Regens die Hochwassergefahr markant an.
Die Luft im Westen Deutschlands ist aktuell schwül aufgrund einer Kombination aus hoher Luftfeuchtigkeit und warmen Temperaturen. Diese Wetterlage entsteht häufig durch feuchte Luftmassen aus südlichen Regionen, die in der Atmosphäre gefangen sind und wenig Abkühlung durch Wind oder Regen erfahren.
Man schwitzt bei schwülem Wetter mehr, weil die hohe Luftfeuchtigkeit die Verdunstung von Schweiß auf der Haut verlangsamt. Da der Schweiß nicht effektiv verdunstet, kühlt sich der Körper schlechter ab, wodurch man mehr schwitzt, um die Körpertemperatur zu regulieren. Das kann zu einer Belastung für die menschliche Gesundheit werden, besonders bei älteren und kranken Menschen und bei Kindern.
Quelle: Dominik Jung, wetter.net
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