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Geständnis vor dem Mainzer Landgericht

18-Jähriger schildert Tötung des Bruders

Mit einer Wodka-Flasche und einem Küchenmesser hat ein 18-Jähriger in Undenheim (Kreis Mainz-Bingen) seinen Bruder getötet. Das erzählte der junge Mann am Montag zum Prozessauftakt den Richtern am Landgericht Mainz.

Die Staatsanwaltschaft geht von Mord aus. Der 18-Jährige habe «heimtückisch» gehandelt, als er seinen drei Jahre älteren Bruder in ein Zimmer gelockt, mit gemeinsamem Wodka-Trinken in Sicherheit gewiegt und ihn dann von hinten angegriffen habe, sagte die Staatsanwältin. 

Der Angeklagte erklärte, sein drogen- und alkoholsüchtiger Bruder habe immer wieder die Mutter geschlagen und einmal sogar die Treppe hinuntergestoßen. Sein Bruder habe die Tat verdient, sagte der junge Mann. Geplant habe er die Tötung an jenem Abend im September aber nicht, sie sei vielmehr nach einem Streit im Affekt passiert. Das Messer habe er zur Vorsicht vorher mit auf sein Zimmer genommen. Er gab allerdings auch zu, sich zuvor im Internet darüber informiert zu haben, wie man jemanden bewusstlos schlägt und wie eine Leiche versteckt werden kann.

Bei der Obduktion des Bruders waren 17 Schnitt- und Stichverletzungen gefunden worden - in der Herzgegend, am Hals, am Hinterkopf, am Nacken und an den Armen. Ein Stich verletzte das Herz.